"Das Ende der Deflation rückt näher" Japans Verbraucherpreise steigen deutlich
25.10.2013, 12:04 Uhr
Die Preise steigen, für Japans Wirtschaft allerdings ein gutes Zeichen.
(Foto: REUTERS)
Japan kämpft seit 15 Jahren gegen einen Preisverfall auf breiter Front. Mit dem vierten Anstieg der Verbraucherpreise in Folge steigen die Hoffnungen, auf ein Ende der Deflation. Allerdings gehen die Meinungen der Experten auseinander.
Im Kampf gegen die seit Jahren dauernde Deflation kommt Japan ein großes Stück voran, wie an der Entwicklung der Verbraucherpreise abzulesen ist. Die stiegen im September um 0,7 Prozent zum Vorjahresmonat, teilte die Regierung mit. Das ist bereits der vierte Anstieg in Folge. Im August hatte es mit 0,8 Prozent den stärksten Preisschub seit fast fünf Jahren gegeben. Die Lebensmittelpreise werden in dieser Statistik nicht berücksichtigt.
"Das Ende der Deflation rückt näher", sagte der Chefvolkswirt des Forschungsinstituts Norinchukin, Takeshi Minami. "Die Konjunkturerholung stützt die Nachfrage, was nicht nur die Preise für Energie steigen läst, sondern auch die für dauerhafte Güter." Wirtschaftsminister Akira Amari blieb zurückhaltender. "Es ist etwas merkwürdig zu sagen, die Dinge sind in Ordnung, nur weil die Preise anziehen", sagte er Reportern. "Wir müssen sicherstellen, dass nun die Löhne mit den Preisen steigen, um ein gesundes Wirtschaftswachstum zu bekommen."
Japan kämpft seit 15 Jahren gegen einen Preisverfall auf breiter Front. Da Waren und Dienstleistungen immer günstiger wurden, hielten sich Verbraucher in der Hoffnung auf weiter fallende Preise zurück. Das kostete die Wirtschaft Umsatz und Gewinn. Ministerpräsident Shinzo Abe will diese Entwicklung mit billigem Notenbankgeld und Konjunkturhilfen stoppen. Die Notenbank strebt innerhalb von zwei Jahren eine Teuerungsrate von zwei Prozent an.
Quelle: ntv.de, rts