Wirtschaft

Volles Rohr gegen die Krise Japan gibt alles

Japan bekommt im Kampf gegen die Deflation keinen Fuß auf die Erde.

Japan bekommt im Kampf gegen die Deflation keinen Fuß auf die Erde.

(Foto: REUTERS)

Japans Notenbank hat im Kampf gegen Deflation, Wirtschaftskrise und den starken Yen ihren Leitzins auf null gesenkt. Die Zentralbank will zudem über ein neues milliardenschweres Ankaufprogramm für Wertpapiere die Geldmenge weiter aufblähen, dadurch das effektive Zinsniveau noch tiefer senken und auf diese Weise Wirtschaft und Finanzsystem zusätzlich stützen. Das Maßnahmenpaket der Bank von Japan im Detail:

- Der Leitzins sinkt auf 0,0 bis 0,1 Prozent. Diese Maßnahme ist nach Ansicht von Volkswirten eher kosmetischer Natur, denn der Schlüsselzins für die Versorgung des Bankensystems mit frischem Zentralbankgeld lag schon bislang bei niedrigen 0,1 Prozent.

- Die Bank of Japan kündigte zudem an, den Leitzins so lange auf diesem rekordniedrigen Niveau zu lassen, bis die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt aus der Deflation herausgefunden hat.

- Die Notenbank legt zudem zeitlich befristet einen Fonds über fünf Billionen Yen (60 Mrd. US-Dollar) auf, über den sie diverse Wertpapiere ankaufen will. Sie legt sich dabei bewusst nicht fest, sondern will von Staatsanleihen, über Firmenbonds, bis hin zu börsengehandelten Indexfonds, Commercial Paper oder den Papieren japanischer Immobilienaktiengesellschaften überall dort zukaufen, wo Liquiditätsbedarf besteht. Ziel ist es, das langfristige Zinsniveau weiter zu drücken, da der kurzfristige Zins wegen des bereits bei null angekommenen Leitzinses nicht mehr weiter abgesenkt werden kann.

- Rund 3,5 Billionen Yen aus dem neuen Fonds sollen für japanische Staatspapiere ausgegeben werden, der Rest soll in andere Wertpapiere fließen.

- Gekauft werden sollen vor allem Staats- und Firmenanleihen mit Restlaufzeiten von bis zu zwei Jahren.

- Die bereits laufenden Wertpapierkäufe über 1,8 Billionen Yen pro Monat oder 21,6 Billionen Yen im Jahr sollen weitergehen und werden nicht in das neue Programm integriert.

- Auch das im vergangenen Dezember aufgelegte und bereits zwei Mal aufgestockte 30 Billionen Yen schwere Kreditprogramm für die japanischen Banken läuft weiter.

Quelle: ntv.de, rts

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