Hightech-Industrie atmet auf Japan sitzt auf Seltenen Erden
21.03.2013, 18:17 Uhr
Japan entdeckt neue Vorkommen Seltener Erden.
(Foto: REUTERS)
Japan knackt im Kampf um den Hightech-Rohstoff Seltene Erden den Jackpot: Mindestens 17 verschiedene Metalle sind im Pazifikboden vor der Küste des Landes entdeckt worden. Das Besondere: Die Konzentration ist 20 bis 30 Mal so hoch wie die chinesischer Vorkommen.
Japanische Forscher haben nach eigenen Angaben ein gigantisches Reservoir von heiß begehrten Seltenen Erden entdeckt. Auf dem Grund des Pazifiks vor der japanischen Küste seien Seltene Erden in sehr hoher Konzentration gefunden worden, teilten die Behörde für Meeresbodenforschung und die Universität von Tokio mit. Die Hightech-Industrie ist auf den Rohstoff dringend angewiesen und deshalb abhängig von China, wo derzeit 90 Prozent der Seltenen Erden gefördert werden.
Die Seltenen Erden liegen nach Angaben der Wissenschaftler rund 2000 Kilometer südöstlich vor Tokio in einer Tiefe von 5800 Metern unter dem Meeresspiegel. Der Boden enthalte mindestens 17 verschiedene Metalle und weise eine 20 bis 30 Mal so hohe Konzentration wie die chinesischen Vorkommen auf, teilten die Forscher mit. Die Menge der Rohstoffe wird demnach auf 6,8 Millionen Tonnen geschätzt. Das würde den derzeitigen Bedarf der japanischen Industrie für über 200 Jahre abdecken.
Wie und zu welchem Preis die Rohstoffe geborgen werden könnten, ist indes unklar. Bisher sei kommerzieller Bergbau in Tiefen über 5000 Metern noch nie erfolgreich gewesen, hieß es in der japanischen Zeitung "Yomiuri Shimbun".
China am Pranger
Seltene Erden werden unter anderem in Handys und Windkraftanlagen verbaut. Auch die deutsche Industrie braucht diese Rohstoffe. So hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel Anfang des vergangenen Jahres Reisen nach Kasachstan und in die Mongolei unternommen, um dort Verträge über eine Beteiligung Deutschlands an der Förderung Seltener Erden abzuschließen.
Westliche Unternehmen haben den Einfluss Pekings auf den Handel mit Seltenen Erden wiederholt beklagt und zudem moniert, dass China Ausfuhrbegrenzungen und die Preisgestaltung zu politischen Zwecken beeinflusse.
Quelle: ntv.de, AFP