Wirtschaft

Auf der Suche nach Seltenen Erden Japan wird in Vietnam fündig

Japan sichert sich Nachschub an den wichtigen Rohstoffen Seltene Erden in Vietnam. Damit will Tokio die Abhängigkeit von China verringern.

Seltene Erden sind für die Herstellung von vielen High-Tech-Produkten unentbehrlich.

Seltene Erden sind für die Herstellung von vielen High-Tech-Produkten unentbehrlich.

(Foto: REUTERS)

Japan treibt seine Bemühungen um eine größere Unabhängigkeit von China bei der Versorgung mit den wichtigen High-Tech-Rohstoffen Seltene Erden voran. Dazu schloss die Regierung ein Kooperations-Abkommen mit Vietnam. Japan werde sich an der Förderung der für die Industrie wichtigen Metalle in dem südostasiatischen Land beteiligen, sagte Ministerpräsident Naoto Kan am Rande eines Treffens asiatisch-pazifischer Staaten in der vietnamesischen Hauptstadt Hanoi. Einem Regierungsvertreter zufolge sicherte sich Japan die Rechte an einem Bergwerk in der nordwestlichen Provinz Lai Chau.

In dem vietnamesischen Bergwerk können den Angaben nach jährlich bis zu 3000 Tonnen Seltene Erden abgebaut werden. Damit könne Japan zehn Prozent seines Bedarfs decken. Zwar sicherte Chinas Außenminister Yang Jiechi seiner US-Kollegin Hillary Clinton auf dem Treffen zu, dass sein Land den Weltmarkt mit den für die Hightech-Branche wichtigen Seltenen Erden weiter beliefern werde. Dennoch wollen sich die USA, Japan und europäische Industrieländer verstärkt nach Alternativen umschauen. Japan hatte erst kürzlich eine Zusammenarbeit mit Indien bei der Erschließung und Förderung Seltener Erden vereinbart.

Seltene Erden sind Metalle, die vor allem in der Technologiebranche, aber auch bei der Produktion von Wind- und Sonnenenergie oder Hybrid-Motoren gebraucht werden. Weltweiter Hauptlieferant ist China, das seine Exporte zuletzt aber zur Schonung der eigenen Bestände gedrosselt hat. Auch die deutsche Wirtschaft klagt über zunehmende Engpässe bei der Versorgung. Autozulieferer wie Bosch nutzen Seltene Erden bei der Herstellung von Elektromotoren. Eine besonders wichtige Rolle spielen sie bei Smartphones wie Apples iPhone oder den BlackBerrys von Research in Motion.

Seltene Erden sind zwar anders als ihr Name es vermuten lässt weltweit verbreitet. Bei der Förderung lief China jedoch anderen Staaten wie den USA den Rang ab, weil es billiger produziert und weniger Vorschriften für den Umweltschutz macht. Die größten Verbraucher sind China, Japan und die USA, die eine starke Technologiebranche haben. Wegen der zunehmenden Bedeutung der Umwelttechnologien wird mit einem steigenden Bedarf an den Rohstoffen gerechnet.

Quelle: ntv.de, rts

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