Wirtschaft

Höhenflug des Yen bedroht Wirtschaft Japan zieht Devisenbremse

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(Foto: REUTERS)

Tokio schaut dem Höhenflug der Landeswährung Yen nicht weiter tatenlos zu. Um weiteren Schaden für die Exportwirtschaft zu verhindern, greifen Japans Währungshüter in den Devisenmarkt ein und schwächen den Yen. Damit sollen die Absatzchancen japanischer Unternehmen im Ausland durch sinkende Preise steigen.

Japans Währungshüter haben in den Devisenmarkt eingeriffen, um sich gegen die rasante Festigung des Yen zu stemmen. Ministerpräsident Yoshihiko Noda sagte, mit den Käufen sollten die Abwärtsrisiken für das Wirtschaftswachstum minimiert werden. Die Aufwärtsbewegung des Yen habe sich "plötzlich verstärkt"

Finanzminister Jun Azumi wollte sich aber nicht zum Volumen der Markteingriffe äußern. Man habe Yen verkauft und Dollar erworben. Japan werde solange intervenieren, bis man "zufrieden" sei, sagte Azumi. Zwei mit dem Sachverhalt vertraute Personen sagten, es seien bisher nahezu 6 Billionen Yen verkauft worden.

Yen auf Nachkriegshoch

Der Dollar war zuvor im ozeanischen Handel auf 75,32 Yen und damit auf den tiefsten Stand der Nachkriegszeit gestürzt. In Folge des Eingreifens der japanischen Währungshüter stieg der Dollar im Tokioter Morgenhandel auf über 78 Yen. Japans Exportwirtschaft leidet seit längerem unter der Yen-Stärke.

Zum Ende der Vorwoche hatte Japans Notenbank auch im Kampf gegen die Yen-Stärke erneut die Notenpresse angeworfen und das Programm zum Ankauf von Staatsanleihen um 5 Billionen auf 20 Billionen Yen ausgeweitet, umgerechnet rund 263 Mrd. Dollar. Obwohl die Notenbank den Umfang ihrer Ankäufe ohnehin stärker ankurbelte als von den Märkten erwartet, gelang es ihr nicht, den für die Exportwirtschaft schädlichen Höhenflug des Yen-Kurses zum Dollar zu stoppen.

Quelle: ntv.de, nne/dpa/DJ/rts

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