Wirtschaft

Reaktion auf Europas Autokrise Japaner stornieren Lieferungen

Isuzu zieht Konsequenzen.

Isuzu zieht Konsequenzen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Die europäische Autokrise schwappt auf Japan über. So ziehen sich Unternehmen aus dem Land der aufgehenden Sonne aus Liefervereinbarungen mit europäischen Autobauern zurück. Isuzu will die Lieferung von Dieselmotoren für Opel einstellen. Mitsubishi will keine Dieselmotoren von Peugeot Citroen mehr beziehen.

Die schlägt auch Wellen in Übersee. Nachdem die US-Autobauer Ford und General Motors (GM) wegen der Absatzschwäche in Europa bereits herbe Gewinneinbußen hinnehmen mussten, zeigen sich auch bei den japanischen Herstellern erste Folgeerscheinungen: Die Autobauer Isuzu, Mitsubishi und Mazda wollen sich nach Angaben der japanischen Wirtschaftszeitung "Nikkei" aus Liefervereinbarungen mit europäischen Herstellern zurückziehen.

So will Isuzu die gerade erst begonnene Lieferung von Dieselmotoren für die GM-Tochter Opel einstellen. Obwohl die Japaner im vergangenen Jahr über das Joint Venture mit GM in Polen rund 200.000 Motoren geliefert hatten, will der Autokonzern die Entwicklung der nächsten Motorengeneration wegen der Absatzschwäche in Europa stoppen. Zudem verhandelt Isuzu über einen Ausstieg aus dem Gemeinschaftsunternehmen, an dem sie 40 Prozent hält.

Und auch Mitsubishi Motors hat erste Konsequenzen aus der anhaltenden Krise gezogen. Die Lieferung des Elektroautos i-MiEV an den französischen Autokonzern Peugeot Citroen wurde eingestellt. Trotz laufender Verträge ist unklar, ob die Lieferungen wieder aufgenommen werden. Zudem will Mitsubishi auch keine Dieselmotoren mehr von den Franzosen beziehen, die der Konzern bisher in einige seiner europäischen Modelle einbaut. Darüber hinaus wollen beide Partner ihre Zusammenarbeit aber fortsetzen.

Kooperation bei Zukunftstechnologien

Mit Mazda verlieren die Franzosen noch einen weiteren Abnehmer von Dieselmotoren. Der japanische Autokonzern hatte die Motoren bisher in drei seiner europäischen Modelle eingebaut, will bei der nächsten Generation der Fahrzeuge aber auf eigene Motoren umsteigen.

Trotz dieser Rückschläge wollen die Japaner aber die gemeinsame Entwicklung von Zukunftstechnologien mit den Europäern weiter ausbauen. So haben Toyota und BMW jüngst eine Vereinbarung zur gemeinsamen Nutzung und Entwicklung neuer Technologie geschlossen. Und auch Mitsubishi wird voraussichtlich mit Peugeot Citroen weiter umweltfreundliche Technologien entwickeln.

Quelle: ntv.de, DJ

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