Wirtschaft

Ex-Siemens-Vorstand Jung flieht aus Griechenland

Die griechische Kykladeninsel Paros gilt allgemein als sehr angenehmer Aufenthaltsort, doch alle landschaftlichen Reize reichen nicht, um jemanden wie Volker Jung zu halten. Der ehemalige Siemens-Manager steht unter Korruptionsverdacht. Seine offenbar sehr eiligen Abreise lässt in Athen die Alarmglocken klingeln.

Schmiergelder an griechische Politiker? Die Ermittler in Athen hätten eigentlich noch ein paar Fragen an Volker Jung (Archivbild). Seine - zumindest für Athen - überraschende Abreise lässt den Fall nicht besser aussehen.

Schmiergelder an griechische Politiker? Die Ermittler in Athen hätten eigentlich noch ein paar Fragen an Volker Jung (Archivbild). Seine - zumindest für Athen - überraschende Abreise lässt den Fall nicht besser aussehen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Ex-Siemens-Zentralvorstand Volker Jung ist aus Griechenland geflohen. Die Staatsanwaltschaft von Athen bestätigte entsprechende Berichte. Nach Angaben des staatlichen Rundfunks ordneten die Behörden eine Untersuchung der Umstände der Flucht von der Kykladeninsel Paros an.

Dem 71-Jährigen wird Bestechung griechischer Funktionäre vorgeworfen, um den Auftrag zur Digitalisierung des griechischen Fernmeldenetzes Anfang der 90er Jahre für Siemens Hellas zu bekommen.

Der frühere Siemens-Manager durfte seit Juni 2009 auf Anordnung der Athener Staatsanwaltschaft Griechenland nicht verlassen. Jung hatte bei den Verhören im Jahr 2009 jede Verstrickung in den Schmiergeld-Skandal von sich gewiesen.

Nach seiner Flucht solle nun ein Haftbefehl gegen ihn erlassen werden, hieß es weiter. Ein Untersuchungsausschuss des griechischen Parlamentes ermittelt seit Monaten in dem Fall. Nach Schätzungen griechischer Medien könnten an Politiker und Funktionäre in Griechenland Schmiergelder von insgesamt 100 Mio. Euro geflossen sein.

Quelle: ntv.de, dpa

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