Wirtschaft

Milliardeninvestition in Kali-Projekt K+S bohrt in Kanada

Ein Fahrlader im Kaliwerk Werra des Grubenbetriebs Hattorf-Wintershall der K+S AG bei Philippsthal.

Ein Fahrlader im Kaliwerk Werra des Grubenbetriebs Hattorf-Wintershall der K+S AG bei Philippsthal.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Salz- und Düngemittelhersteller mischt künftig in Kanada, dem Land mit den weltweit größten Kalivorkommen, mit. Für 2,4 Milliarden Euro erschließt K+S dort eine Lagerstätte. Das sogenannte Legacy-Projekt ist Teil der Kali-Vorkommen, die sich K+S durch die Übernahme der kanadischen Potash One gesichert hat.

Der Salz- und Düngemittelspezialist K+S will mit Milliardeninvestitionen neue Kalivorkommen in Kanada erschließen. Der Aufsichtsrat habe grünes Licht gegeben, das so genannte Legacy-Projekt in der kanadischen Provinz Saskatchewan auf den Weg zu bringen, teilte der Kasseler Konzern mit. Rund 2,4 Mrd. Euro will K+S in das Vorhaben investieren.

"Das Legacy Projekt ist ein bedeutender Schritt zum Ausbau unserer Kalikapazitäten und eröffnet uns die Teilnahme am Wachstum des Weltkalimarktes", erklärte Konzernchef Norbert Steiner. Die Finanzierung will K+S überwiegend aus vorhandenen Finanzmitteln und künftigen Cashflows stemmen. Dabei geht K+S von einer Refinanzierung seiner im Jahre 2014 fällig werdenden Anleihe aus. K+S hatte den kanadischen Konkurrenten Potash One übernommen, um sich damit den Zugriff auf Kali-Lagerstätten in dem nordamerikanischen Land zu sichern.       

Das Kaligebiet liegt etwa 50 Kilometer nördlich der Stadt Moose Jaw in Saskatchewan. Die Gesamtkapazität des Projekts soll bis zum Jahr 2023 auf 2,86 Mio. Tonnen Kaliumchlorid pro Jahr steigen. Mit einem weiteren Ausbau sei dann etwa zehn Jahre später eine Gesamtproduktion von jährlich vier Mio. Tonnen Kali möglich. Im Jahr 2017 soll die Zwei-Millionen-Tonnen-Marke erreicht werden. Der Produktionsstart ist im Jahr 2015 geplant.

Aufholjagd im Agrarboom

Bereits dieses Jahr sollen erste Infrastrukturarbeiten für Wasserversorgung, Elektrizität und Straßenbau sowie erste Bohraktivitäten stattfinden. K+S erwartet, dass der Standort schon 2016 einen deutlich positiven Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erreicht.

Der Konzern geht davon aus, dass mit den angestrebten Produktionsmengen die Förderung mehr als 55 Jahre lang möglich ist. Bisher hatte K+S ausschließlich Kali-Vorhaben in Deutschland, von denen die meisten in 30 bis 40 Jahren erschöpft sein werden. Wegen der begrenzten Kapazitäten hatte K+S zuletzt weniger stark vom Agrarboom als Rivalen wie Branchenführer Potash oder Uralkali profitiert.            

Seine Investmentgrade-Einstufung bei den Ratingagenturen will K+S nicht gefährden. Auch die Aktionäre sollen weiterhin nicht zu kurz kommen. An seiner Ausschüttungsquote von 40 bis 50 Prozent des bereinigten Konzerngewinns will K+S festhalten. 

Quelle: ntv.de, rts

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