Wirtschaft

Flirt mit Mobilfunkbetreibern KDG will Funk-Internet

Kostenlose Wlan-Netze: Berlin und Potsdam sind Vorreiter.

Kostenlose Wlan-Netze: Berlin und Potsdam sind Vorreiter.

(Foto: picture alliance / dpa)

"Wir halten es für möglich, mit Wlans 70 bis 80 Prozent der mobilen Datennutzung abdecken zu können", sagt Kabel-Deutschland-Chef von Hammerstein. Dazu braucht der Kabelnetzbetreiber aber einen Mobilfunk-Partner. Vier stehen zur Auswahl. Bei einem schrillen die Alarmglocken.

Kabel Deutschland  will das Geschäft mit Internet-Zugängen per Funk forcieren und sich dafür mit einem Mobilfunkanbieter verbünden. "Die Frage ist nicht, ob wir einen Partner suchen, sondern wer es wird", sagte Konzernchef Adrian von Hammerstein. Welcher der vier hiesigen Handynetzbetreiber - Telekom, O2, E-Plus oder Vodafone - die besten Chancen hat, wollte der Manager nicht verraten.

Sollte die Tochter des britischen Mobilfunkriesen den Zuschlag erhalten, dürfte das in der Branche für Aufsehen sorgen. Reuters hatte im Februar erfahren, dass Vodafone ein Übernahmeangebot für den seit 2010 an der Börse notierten Kabelnetzbetreiber erwägt. Von Hammerstein wollte sich dazu nicht äußern und betonte, dass sich eine Zusammenarbeit mit Vodafone am einfachsten per Vertrag regeln ließe. "Kooperation heißt nicht Akquisition."

Idee ist nicht neu

Kabel Deutschland spielt derzeit den Vorstoß in ein neues Geschäftsfeld durch: Internet-Zugänge über Funk. Das Mobilfunknetz ist nach derzeitiger Planung nur ein Lückenfüller - der Konzern will hauptsächlich auf eine neue Infrastruktur aus Funkinternet-Stationen (Wlan) zurückgreifen. Die Geräte lassen sich günstig an das 13 Bundesländer umfassende Kabelnetz der Firma anschließen. "Wir halten es für möglich, mit Wlans 70 bis 80 Prozent der mobilen Datennutzung abdecken zu können", erläuterte von Hammerstein.

Handynutzer könnten sich auf Plätzen, in Cafes oder Einkaufszentren über die Wlan-Stationen von Kabel Deutschland in das Internet einklinken. Das Handynetz werde nur für Nutzer, die im Zug oder Auto sitzen, benötigt, sagte er weiter. In Berlin und Potsdam hat der Kabelmarktführer bereits mit dem Aufbau der Wlan-Netze begonnen.  

Ganz neu ist die Idee nicht: Die Telekom verfolgt mit dem Wlan-Anbieter Fon eine ähnliches Projekt. Telekom-Kunden erhalten ab Sommer Zugang zu rund acht Millionen Wlan-Hotspots von Fon weltweit. Der Bonner Konzern will damit der rasant steigenden Datenlast auf seinem Handynetz Herr werden.

Quelle: ntv.de, rts

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