Vor allem Kaffee und Rosen Käufer wollen faire Produkte
03.05.2011, 13:50 UhrDer Handel und auch Supermarktketten oder Kantinen nehmen immer mehr Produkte mit dem Fairtrade-Siegel in die Regale. Denn die Kunden greifen lieber zu Kaffee, Säften oder Blumen, die so gehandelt wurden, dass auch die Erzeuger davon profitieren.
Die Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt ist ein Vorreiter beim fairen Handel.
(Foto: dpa)
Die Nachfrage nach fair gehandelten Produkten hat in Deutschland weiter zugenommen. Im vergangenen Jahr kauften die Verbraucher hierzulande Fairtrade-Waren im Wert von rund 340 Millionen Euro, ein Plus von 27 Prozent, wie der Verein Transfair in Bonn mitteilte. Besonders beliebt seien Kaffee und Rosen aus fairem Handel.
Die Nachfrage nach Fairtrade-Produkten ist den Zahlen zufolge im vergangenen Jahr konstant weiter angestiegen. Dem Absatzplus von 27 Prozent im Jahr 2010 war 2009 bereits ein Zuwachs um 26 Prozent vorausgegangen.
Kaffee liegt bei Fairtrade vorn
Das bedeutendste Produkt im Fairtrade-Sortiment sei auch im vergangenen Jahr wieder der Kaffee gewesen. Dessen Absatz habe 2010 um rund 26 Prozent auf über 7200 Tonnen verkaufter Bohnen zugelegt. Daneben seien auch Rosen aus fairem Handel besonders gefragt: Rund 72 Millionen der Blumen wurden 2010 aus fairem Handel verkauft, zehn Prozent mehr als 2009. Auch bei Fruchtsäften, Limonaden und Eistees, Textilien sowie Wein sei die Nachfrage im vergangenen Jahr gewachsen.
Den Fairtrade-Kaffee bauten den Angaben zufolge mehr als 444.000 Bauern auf drei Kontinenten an. Um ihnen trotz erschwerter Arbeitsbedingungen aufgrund gestiegener Preise, geringerer Erntemengen und mangelnder Investitionen in die Anbauflächen ihr Einkommen zu sichern, sehe Fairtrade International nun verstärkt Aus- und Weiterbildungsprogramme für die Bauern vor. "Was die Produzenten vor Ort jetzt besonders brauchen, ist Knowhow", erklärte Overath. "Wir müssen sie darin fördern, selbständig und nachhaltig mit den Risiken und Ansprüchen des Marktes umgehen zu können."
Immer mehr Möglichkeiten
Aktuell bieten den Angaben zufolge in Deutschland mehr als 180 Lizenznehmer in über 30.000 Läden sowie rund 18.000 Restaurants und Cafés Produkte mit dem Fairtrade-Siegel an. Die Präsenz in den Ladenregalen und in der Gastronomie wirke sich auch auf die Bekanntheit des Fairtrade-Siegels aus. Laut einer Verbraucherbefragung sei 77 Prozent der Teilnehmer das Siegel bekannt, erklärte Transfair-Geschäftsführer Dieter Overath. "93 Prozent halten es für vertrauenswürdig", ergänzte er.
Mittlerweile 38 Kommunen in der Bundesrepublik tragen den Angaben zufolge den Titel "Fairtrade-Stadt". Mehr als 100 Städte und Gemeinden arbeiteten noch daran, die hierfür erforderlichen Kriterien zu erfüllen. Seit 2009 können sich Kommunen diesen Titel erarbeiten. Er erfordert unter anderem, dass in den öffentlichen Einrichtungen sowie in Läden, Restaurants und Cafés Trainsfair-Produkte angeboten werden.
Seit 1992 vergibt der Verein Transfair das sogenannte Fairtrade-Siegel an Waren, die nach bestimmten ökonomischen, sozialen und ökologischen Standards hergestellt werden. Es verbietet unter anderem Kinderarbeit und unterstützt Hilfsprojekte für Bauern.
Quelle: ntv.de, AFP