Darboven hat eine Idee Kaffeekönig will Steuer stoppen
01.06.2010, 14:17 UhrMit einem Brandbrief will der Kaffeeröster Darboven bei Finanzminister Schäuble für die Abschaffung der Kaffeesteuer werben. Sein Argument: Der Kaffeepreis für Verbraucher könnte so um ein Drittel sinken.
Der Chef des Hamburger Kaffeerösters Darboven dringt auf eine Abschaffung der deutschen Kaffeesteuer. In einem Brief an Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble bezeichnete Albert Darboven die Abgabe als "finanzpolitisch, wirtschaftspolitisch und entwicklungspolitisch nicht tragbar", wie das "Hamburger Abendblatt" berichtete.
Die deutsche Praxis widerspreche "dem Grundsatz einheitlicher EU-Richtlinien und fördert Lug und Betrug", sagte Darboven der Zeitung. Hinzu kämen hohe Verwaltungskosten und fiskalische Schlupflöcher. Gebe es keine Kaffeesteuer, könne der Preis pro Pfund Kaffee um gut ein Drittel sinken, erklärte der Chef der Darboven-Unternehmensgruppe, zu der unter anderem Idee-Kaffee gehört. "Mein Unternehmen würde diese Ersparnis komplett an den Kunden weitergeben." Er sei sicher, dass auch die Konkurrenz so verfahren würde.
Die Kaffeesteuer, deren historische Vorläufer in Deutschland bereits im 17. Jahrhundert entstanden, beläuft sich auf 2,19 Euro je Kilogramm Röstkaffee und 4,78 Euro je Kilogramm löslichen Kaffees. Sie wird immer dann fällig, wenn Rohkaffee für den Absatz im Inland geröstet oder bearbeitet wird. Sie wird von den Firmen gezahlt, die die Kosten an die Verbraucher weiterreichen. In anderen europäischen Ländern ist sie heute unbekannt.
Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland nach Angaben des Deutschen Kaffeeverbands rund 407.000 Tonnen Röstkaffee und 12.400 Tonnen löslicher Kaffee abgesetzt. Der Kaffeeabsatz stieg damit im Vergleich zum Vorjahr um 1,7 Prozent. Die Menschen hierzulande trinken pro Jahr durchschnittlich 150 Liter Kaffee pro Kopf. Er ist damit das beliebteste Getränk der Deutschen.
Quelle: ntv.de, AFP