Hertie-Investoren klopfen an Karstadt-Häuser locken
12.06.2009, 20:52 UhrDie Pleite der Karstadt-Mutter Arcandor bietet möglicherweise neue Chancen für die ebenfalls insolvente Warenhauskette Hertie. Einem Zeitungsbericht zufolge hat sich eine Investorengruppe zum Ziel gesetzt, aus Hertie und Teilen von Karstadt eine Kaufhaus-Kette zu schmieden, die vor allem in Klein- und Mittelstädten ihren Platz haben soll.
Die Pleite der Karstadt-Mutter Arcandor bietet einem Zeitungsbericht zufolge möglicherweise neue Chancen für die ebenfalls insolvente Warenhauskette Hertie. Wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" berichtet, hat sich eine Hertie-Investorengruppe zum Ziel gesetzt, aus Hertie und Teilen von Karstadt eine Kaufhaus-Kette zu schmieden, die vor allem in Klein- und Mittelstädten ihren Platz haben soll. Sie würde dann neben der Warenhaus AG entstehen, die die Metro-Gruppe durch die Zusammenlegung ihrer Kaufhof-Filialen mit ausgewählten Karstadt-Häusern schaffen will.
Dem Bericht zufolge gehören der Hertie-Investorengruppe fünf Einzelhandelsmanager und ein nicht näher bezeichneter chinesischer Finanzpartner an. "Die Bürgermeister der Hertie-Standorte haben die Einladung der Deutschen Bank erwirkt, dass wir uns in den nächsten vierzehn Tagen gemeinsam an einen runden Tisch setzen, um unser Konzept zu erörtern", zitierte die Zeitung den Sprecher der Investoren, Rolf Schuchardt. Demnach sollen an dem Gespräch neben Hertie-Insolvenzverwalter Biner Bähr auch Vertreter der britisch-niederländischen Eigentümer der Hertie-Kaufhausimmobilien, Dawnay Day, teilnehmen. Die Deutsche Bank, die den Immobilienkauf arrangiert und verbrieft habe, wolle dabei als Moderator auftreten.
Von Biner Bähr war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Ein Sprecher der Deutschen Bank bestätigte, dass sich das Institut bereiterklärt habe, als Moderator einen Gesprächstermin mit allen Beteiligten aufzusetzen.
Arcandor hatte am Dienstag Insolvenzantrag gestellt, nachdem die Bundesregierung Staatshilfen abgelehnt hatte. Hertie war ursprünglich ebenfalls aus kleineren Karstadt-Filialen hervorgegangen, die Arcandor vor vier Jahren abgestoßen hatte. Im Juli 2008 musste Hertie Insolvenz anmelden. Vor wenigen Wochen hatte die Gläubigerversammlung das endgültige Aus beschlossen. Es habe keine Hoffnung mehr auf eine dauerhafte Fortführung der Geschäfte gegeben, erklärte Insolvenzverwalter Bähr damals.
Quelle: ntv.de, rts