Wirtschaft

Unterschriften im Frühjahr Karstadt-Verkauf naht

Der Warenhauskonzern Karstadt soll nach dem Willen des Insolvenzverwalters im neuen Jahr mit Rückenwind aus dem Weihnachtsgeschäft zügig verkauft werden.

Im Frühjahr soll der Karstadt-Verkauf eingetütet sein.

Im Frühjahr soll der Karstadt-Verkauf eingetütet sein.

(Foto: AP)

Der Warenhauskonzern Karstadt soll nach dem Willen des Insolvenzverwalters im neuen Jahr mit Rückenwind aus dem Weihnachtsgeschäft zügig verkauft werden. "Im Frühjahr 2010 könnten die Verträge unterschrieben werden", sagte Arcandor-Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg dem "Spiegel". Görgs für Karstadt zuständiger Manager Rolf Weidmann rechnet nun mit einem rascheren Verkauf als bisher: "Im ersten Halbjahr 2010 soll Karstadt verkauft sein", sagte der Insolvenzbeauftragte der "Wirtschaftswoche". Anfang Dezember hatte Weidmann noch von einem Verkauf voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte gesprochen.

Beide sprachen von einem bisher guten Weihnachtsgeschäft. Die Geschäfte liefen im Moment so gut, "dass Karstadt unter dem Strich keine Substanz verzehrt", sagte Görg. "Das Geschäft läuft, die Warenbelieferung steht, und wir gehen auch für 2010 von recht ordentlichen Umsätzen und schwarzen Zahlen aus", ergänzte Weidmann. Auf die Frage nach dem erwarten Verkaufspreis sagte Weidmann: "Einen nennenswerten Millionenbetrag sollten Investoren für das Komplettpaket schon mitbringen."

Beide bekräftigten das Ziel, die 120 verbliebenen Filialen des Warenhauskonzerns im Paket zu verkaufen. "Jede Teillösung wäre angesichts der komplexen Sachlage sehr viel riskanter und komplizierter", sagte Görg. "Die Stilllegung einer Teilzahl von Filialen wäre teuer und vernichtet Tausende Arbeitsplätze." Weidemann lehnt deshalb einen Verkauf von Karstadt an den Handelskonzern Metro ab, der seine Kaufhof-Warenhäuser mit dem Konkurrenten Karstadt in einer "Deutschen Warenhaus AG" zusammenfassen will. "Die Deutsche Warenhaus AG würde 20.000 bis 25.000 Arbeitsplätze bei beiden Unternehmen kosten", sagte Weidmann. Karstadt allein beschäftigt rund 25.000 Mitarbeiter.

Cordes sieht keine Zukunft für Karstadt als Ganzes

Metro-Chef Eckhard Cordes bekräftigte dagegen sein Interesse an einer Übernahme der insolventen Warenhauskette. "Wir glauben nicht, dass es für Karstadt als Ganzes eine wirtschaftliche Perspektive gibt", sagte er der "Bild"-Zeitung. Denn in Deutschland gebe es ein Überangebot an Warenhäusern. "Wir bleiben interessiert, können aber Karstadt nicht als Ganzes übernehmen, sondern eine nennenswerte Anzahl von Häusern", sagte der Chef des Konkurrenten.

Weidmann sagte, es gebe etwa zwei Dutzend Interessenten für die Warenhaustochter des zusammengebrochenen Handelskonzerns Arcandor. Görg sprach von rund 30 Investoren. "Wie viele davon ernst zu nehmen sind, prüfen wir gerade." Erste Gespräche mit Kaufinteressenten seien in der abgelaufenen Woche geführt worden, sagte Görg. "Im Januar könnten sie in die Bücher schauen." Weidmann zufolge sollen zu Jahresbeginn der Insolvenzplan mit den Gläubigern zügig festgezurrt und das Bieterverfahren eröffnet werden. "Unser Ziel ist es, im zweiten Quartal mit beidem - dem Insolvenzplan und der ersten Bieterrunde - durch zu sein."

Quelle: ntv.de, rts

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