Wirtschaft

Insolvenzplan eingereicht Karstadt wird veräußert

Die Warenhauskette Karstadt soll nun zügig an den Mann gebracht werden. Nach Angaben von Insolvenzverwalter Görg soll die ehemalige Arcandor-Tochter bis Ende April verkauft werden. An Karstadt sind laut Görg namhafte Investoren interessiert. Nähere Details nennt er nicht.

Die Karstadt-Mitarbeiter hoffen, dass das Unternehmen nicht zerschlagen wird.

Die Karstadt-Mitarbeiter hoffen, dass das Unternehmen nicht zerschlagen wird.

(Foto: AP)

Die Warenhauskette Karstadt soll bis Ende April an einen Investor verkauft werden. Dies ist eine Voraussetzung für das Wirksamwerden des Insolvenzplanes, den der zuständige Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg beim Insolvenzgericht Essen eingereicht hat. Die Gläubiger erhalten in einem ersten Schritt grundsätzlich drei Prozent auf den Rest ihrer Insolvenzforderungen.

Der Insolvenzplan umfasse vier Kernelemente, teilte Görg mit. Der Geschäftsbetrieb der Karstadt Warenhaus GmbH werde fortgeführt sowie hohe Wertverluste der Aktiva sowie Schadensersatzansprüche vermieden. Karstadt werde durch den Insolvenzplan und die Sanierungsbeiträge der wesentlichen Beteiligten stabilisiert.

Die Gläubiger der ehemaligen Arcandor-Tochter, darunter die Vermieter der Kaufhaus-Immobilien und die 26.000 Mitarbeiter, haben in dem Insolvenzplan umfangreiche Zugeständnisse gemacht, damit Karstadt als Ganzes erhalten und verkauft werden kann, wie es Görg vorschwebt. Er bezifferte die Sanierungsbeiträge auf eine mittlere dreistellige Millionensumme.

Karstadt soll bis 30. April verkauft werden. Die in diesem Kaufvertrag vereinbarten Bedingungen müssen laut Insolvenzverwalter bis zum Abschluss am 30. September erfüllt sein. Darüber hinaus müssen Vereinbarungen mit dem Pensions-Sicherungs-Verein und Finanzbehörden abschließend unterzeichnet werden.

Konstruktive Investorengespräche

"Das Unternehmen wird nach dem Abschluss des Insolvenzplanverfahrens weitgehend schuldbefreit sein. Damit schaffen wir die Voraussetzungen für eine leistungswirtschaftliche, nachhaltige Sanierung durch einen Investor, der an die Existenzberechtigung von zwei Warenhausketten im deutschen Markt glaubt und sich dieser unternehmerischen Herausforderung stellt", so Görg.

Unverändert seien namhafte Interessenten im Bieterverfahren, berichtete der Insolvenzverwalter, ohne nähere Details zu nennen. Der Markt zeige nicht nur investorenseitig Interesse an Karstadt. Gespräche mit neuen internationalen Kooperationspartnern wie Jessica Simpson oder Manoukian, die Markenprodukte exklusiv über Karstadt anbieten wollten, verliefen "sehr konstruktiv".

Das Amtsgericht Essen wird nun den Erörterungs- und Abstimmungstermin festlegen. Der Insolvenzverwalter geht derzeit davon aus, dass die Gläubigerversammlung zum Abstimmungstermin in der 15. Kalenderwoche in der Karstadt-Hauptverwaltung in Essen stattfinden soll.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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