Wirtschaft

EU will durchgreifen Kartellverfahren gegen IBM

Die Europäische Union knöpft sich IBM vor. Sie überprüft, ob der IT-Konzern seine Marktmacht ausnutzt.

(Foto: REUTERS)

Die EU geht gegen den IBM vor. Der IT-Konzern werde verdächtigt, seine Marktmacht bei Großrechnern auszunutzen, erklärte die EU-Kommission am Montag. Die Behörde habe deshalb zwei förmliche Untersuchungen wegen Verstoßes gegen die Kartellgesetze eingeleitet. Dabei gehe es um Hochleistungscomputer. Diese sogenannten Mainframes werden von großen Unternehmen und Verwaltungen zur Datenverarbeitung genutzt.

Die Wettbewerbsbehörde verdächtigt IBM, seine Hardware für Mainframes unrechtmäßigerweise an sein marktbeherrschendes Betriebssystem für die Großrechner zu koppeln. Dadurch könnten die Anbieter von sogenannter Emulationstechnologie verdrängt werden. Emulationstechnologie kann dazu dienen, das IBM-Betriebssystem mit Hardware kompatibel zu machen, die nicht von IBM stammt.

Im zweiten Fall befürchtet die Kommission, dass IBM den Markt für die Wartung der Großrechner mit unlauteren Mittel abzuschotten versucht. Es bestehe "der Verdacht, dass IBM zu diesem Zweck den Zugang zu ausschließlich von IBM angebotenen Ersatzteilen einschränkt beziehungsweise verzögert". Nach Kommissionsangaben befindet sich weltweit der größte Teil der Unternehmensdaten auf Mainframes. Für neue Hardware und Betriebssysteme für diese Rechner wurden 2009 in Europa demnach rund drei Milliarden Euro ausgegeben.

Während die Kommission im ersten Fall auf Beschwerden von anderen Firmen über IBM hin tätig wurde, leitete sie die zweite Untersuchung von sich aus ein, wie die Behörde erklärte. Die Kommission ist als oberste europäische Behörde für einen fairen Wettbewerb zuständig. Sie erinnerte am Montag daran, dass die Einleitung einer Untersuchung nicht heiße, dass Kartellverstöße bereits erwiesen sind.

Quelle: ntv.de, AFP

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