Wirtschaft

Erdbeben, Stürme, Hochwasser Katastrophen bremsen Allianz

Die Allianz überrascht mit einem unerwartet guten operativen Ergebnis. Allerdings drücken außerordentlich hohe Kosten für Naturkatastrophen auf das Wachstumstempo. Den Anlegern ist's egal.

Die Allianz sei gut aufgestellt, Ergebnisschwankungen in einzelnen Geschäftsfeldern auszugleichen und Wachstumschancen zu nutzen, sagt Konzernchef Diekmann.

Die Allianz sei gut aufgestellt, Ergebnisschwankungen in einzelnen Geschäftsfeldern auszugleichen und Wachstumschancen zu nutzen, sagt Konzernchef Diekmann.

(Foto: REUTERS)

Europas größter Versicherungskonzern Allianz hat bei hohen Belastungen aus Naturkatastrophen sein operatives Ergebnis im ersten Quartal deutlich gesteigert. Nach vorläufigen Zahlen kletterte es von 1,4 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum auf rund 1,7 Mrd. Euro, wie die Allianz zur Hauptversammlung mitteilte. Weitere Details zum Quartal soll es am 12. Mai geben. Das Nettoergebnis wird noch um 400 Mio. Euro durch den Verkauf von Aktien an der chinesischen Bank ICBC begünstigt.

Der Aktienkurs kann deutlich zulegen. Am Mittag führt das Allianz-Papier die Dax-Gewinnerliste mit einem Plus von 1,5 Prozent an.

Besser schnitt der Konzern in der Lebens- und Krankenversicherung sowie in der Vermögensverwaltung ab. Dagegen trafen Naturkatastrophen wie die Winterstürme in Westeuropa und das Erdbeben in Chile die Allianz mit Schäden von mehr als 500 Mio. Euro. Das sei mehr als doppelt so viel wie in einem gewöhnlichen Quartal gewesen, sagte Konzernchef Michael Diekmann. Das operative Ergebnis der Sachversicherung werde daher deutlich unter dem Vorjahresniveau bleiben.

"Gut aufgestellt"

Die Erwartungen für dieses Jahr bekräftigte Diekmann. "Obwohl man die Zahlen des ersten Quartals natürlich nicht auf das gesamte Jahr hochrechnen kann, sind wir aus heutiger Sicht auf dem Weg, das für das Geschäftsjahr 2010 angestrebte operative Ergebnis von 7,2 Mrd. Euro plus/minus 500 Mio. Euro im Konzern zu erreichen", sagte der Vorstandschef.

Voraussetzung dafür sei aber neben einem stabilen Zinsumfeld auch, dass es nicht zu weiteren Erschütterungen an den Kapitalmärkten komme und dass Großschäden aus Naturkatastrophen im Jahresverlauf auf das normale Niveau zurückgehen. Die Allianz sei gut aufgestellt, Ergebnisschwankungen in einzelnen Geschäftsfeldern auszugleichen und Wachstumschancen zu nutzen, sagte Diekmann.

Zukäuft möglich

Diekmann sagte zudem, es bleibe eine der Top-Prioritäten des Managements, die Kernsparte Schaden/Unfallversicherung rentabler zu machen und dafür die Schaden/Kosten-Quote zu senken. Auch das Kapital müsse der Konzern schützen. Zukäufe seien gleichwohl nicht ausgeschlossen. "Wir werden nicht zögern, wenn sich Zukäufe abzeichnen, die zu unseren Zielen passen", erklärte er. "Aber es gibt auch keinen Druck zuzukaufen, nur weil es andere machen."

Die britische Prudential hatte sich zuletzt mit dem Asiengeschäft die Kronjuwelen des in der Finanzkrise gescheiterten US-Versicherers AIG gesichert. Es war mit einem Volumen von mehr als 35 Milliarden Dollar die größte Transaktion in der Branche.

Quelle: ntv.de, bad/dpa/rts/DJ

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