Wirtschaft

Finanzpolizei wirbt um Kundenhilfe Kaupthing-Bank im Visier

Die britische Finanzpolizei hat Ermittlungen gegen die isländische Kaupthing-Bank wegen möglicher Veruntreuung kurz vor der Verstaatlichung im Oktober 2008 begonnen.

(Foto: REUTERS)

Die Ermittler interessieren sich besonders für die Art und Weise, wie Kaupthing in Großbritannien mit hoch verzinsten Konten geworben habe, teilte die Behörde in London mit. Auch die Entscheidungsprozesse Wochen und Tage vor dem Zusammenbruch der Bank, die es offenbar erlaubt hätten, große Summen aus der Bank auszulagern, seien von Interesse.

Die Finanzpolizei schätzt, dass rund 30.000 Briten - Privatleute, aber auch Unternehmen oder Organisationen - ein Konto bei der britischen Tochter Kaupthing Edge hatten. Sie rief diese Kunden zur Mitarbeit bei den Ermittlungen auf.

Auch in Deutschland hatte die Kaupthing-Bank mit ihrer deutschen Tochter Kaupthing Edge offensiv mit hoch verzinsten Konten geworben. Nach dem Zusammenbruch des Mutter-Instituts und seiner Zwangsverstaatlichung im vergangenen Herbst waren die Einlagen der deutschen Sparer eingefroren worden, um zu verhindern, dass das Geld nach Island abfließt.

Deutschland und Island rangen heftig um eine Entschädigung. Im Sommer gelang schließlich eine Einigung: Die Sparer bekamen bis auf wenige Ausnahmen ihr Geld wieder, die Zinsen wurden aber bislang einbehalten. Die deutschen Kunden können sie noch bis Jahresende einfordern.

Quelle: ntv.de, AFP

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