Wirtschaft

"Nicht auf Montag fokussiert" Kein Streik bei Lufthansa

Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) holt im Lufthansa-Tarifkonflikt die Streikkeule erst einmal nicht heraus. In den Verhandlungen über die Gehälter signalisiert VC Kompromissbereitschaft. Nach Angaben eines Sprechers sind Gespräche über den Montag hinaus möglich.

Von einem weiteren Streik wären möglicherweise sowohl das Fracht- als auch das Passagiergeschäft betroffen.

Von einem weiteren Streik wären möglicherweise sowohl das Fracht- als auch das Passagiergeschäft betroffen.

(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)

In den Tarifverhandlungen für die Lufthansa-Piloten zeichnen sich bislang keine neuen Streiks ab. Auch wenn nach Ablauf der Friedenspflicht am kommenden Montag kein Ergebnis vorliegen sollte, will die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) die Gespräche mit dem Management nach Möglichkeit zunächst fortsetzen.

"Wir fokussieren uns gar nicht so sehr auf den Montag. Wenn wir für eine Lösung länger brauchen, dann dauert es eben länger", sagte ein VC-Sprecher. Er bekräftigte zwar die anhaltende Streikfähigkeit der Gewerkschaft, unterstrich zugleich aber die Kompromissbereitschaft der Piloten. "Solange man das Gefühl hat, man kommt voran, gibt es keine Notwendigkeit, wieder in Streik zu gehen", sagte er. "Wir machen Streiks nicht zum Selbstzweck", betonte er. Beide Seiten sind weiter im Gespräch, wie auch eine Lufthansa-Sprecherin bestätigte.

Vor knapp zwei Wochen waren durch den eintägigen Pilotenstreik bei Lufthansa Tausende Flüge ausgefallen. Danach war der Flugplan noch mehrere Tag lang beeinträchtigt. Ursprünglich wollten die etwa 4000 betroffenen Piloten sogar für vier Tage streiken, hatten sich aber dann vor Gericht mit Lufthansa auf weitere Verhandlungen geeinigt.

Machtkampf wird länger dauern

In den Gesprächen geht es nun auf Anordnung des Frankfurter Arbeitsgerichts nur mehr um die Gehälter für die Piloten. Eine andere Forderung hatte die Gewerkschaft auf Druck des Gerichts gestrichen: Das Hauptziel der Lufthansa-Piloten war es ursprünglich, die befürchtete Verlagerung von Arbeitsplätzen zu neu zugekauften oder gegründeten Töchtern wie Lufthansa Italia zu vermeiden.

Obwohl es nun in den laufenden Gesprächen einen Streitpunkt weniger gibt, rechnen Branchenexperten nicht mit einer raschen Einigung. Hinter den Kulissen dürfte der Machtkampf zwischen Lufthansa und den Piloten, die durch den Sparkurs der Fluggesellschaft um ihre Privilegien fürchten, weitergehen. Lufthansa war im vergangenen Jahr tief in die Verlustzone gerutscht und will ihre Kosten um eine Milliarde Euro senken. Dazu sollen nach Vorstellungen des Managements auch die Piloten ihren Beitrag leisten.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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