France Telecom und Telefonica verlieren Kein gutes Omen für die Telekom
28.07.2011, 17:21 Uhr
Nicht nur an der brasilianischen Börse in Sao Paulo wird viel telefoniert, in Südamerika boomt der Mobilfunkmarkt.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die beiden großen europäischen Konkurrenten der Deutschen Telekom, Telefonica und France Telecom, kämpfen mit zum Teil kräftigen Gewinneinbrüchen. Vor allem auf ihren Heimatmärkten zeigen die beiden Telekomriesen Schwächen. Ganz anders die Situation im Ausland.
Die großen europäischen Telekommunikationskonzerne verlieren auf ihren Heimatmärkten. Platzhirsch Telefonica verbuchte im zweiten Quartal zuhause in Spanien einen massiven Einbruch. In Deutschland, wo der Konzern mit O2 vertreten ist, reichte es nur zu einem kleinen Umsatzplus. Der südeuropäische Konzern lebt von einem rasanten Wachstum in Brasilien. Auch Wettbewerber France Telecom verzeichnete wegen des harten Wettbewerbs im Heimatmarkt ein Umsatzminus.
Telefonica verbuchte einen Gewinneinbruch. Der Nettogewinn sei um 16,3 Prozent auf 3,16 Mrd. Euro gesunken, teilte die O2-Mutter mit. Den Umsatzrückgang in Spanien machte der Konzern durch sein Wachstum in Lateinamerika wett, so dass die Erlöse insgesamt um 6,3 Prozent auf 30,9 Mrd. Euro kletterten. In Spanien sank der Umsatz um mehr als 6 Prozent - in Lateinamerika stieg er um mehr als 18 Prozent.
Südamerika für Telefonica wichtig
Der Kontinent wird für Telefonica immer wichtiger: Brasilien allein könne schon bald der größte Umsatztreiber des Konzerns sein, sagte der Chef des Verwaltungsrates, Cesar Alierta, voraus. Im von einer Wirtschaftskrise gebeutelten Spanien will der Konzern dagegen auf die Kostenbremse treten. Von rund 20 Prozent der Belegschaft dort will sich Telefonica trennen.
Die deutsche Tochter O2 steigerte den Umsatz dagegen auf 1,21 Mrd. Euro von 1,19 Mrd. Euro im Vorjahr. Wachstumsraten verbuchte O2 nach eigenen Angaben im Geschäft mit dem mobilen Internet. O2 ist der kleinste der vier Mobilfunk-Betreiber in der Bundesrepublik.
Preiskampf belastet France Telecom
Harter Wettbewerb und ein Preiskampf bescherten France Telecom im zweiten Quartal einen Umsatzrückgang von 1,3 Prozent auf 11,34 Mrd. Euro. Auch der operative Gewinn sank. France Telecom und heimische Wettbewerber haben Preise gesenkt, nachdem der Rivale Iliad angekündigt hatte, in den Mobilfunkmarkt vorzustoßen. France Telecom will sich zudem aus der Schweiz zurückziehen. Die dortige Tochter hat der Konzern zum Verkauf gestellt.
Sinkende Umsätze wies auch der britische Telekomkonzern BT im Quartal aus. Für BT zahlte sich aber ein Sparprogramm aus - der Betriebsgewinn (Ebitda) legte um drei Prozent zu.
Quelle: ntv.de, rts