Verbraucher geben ordentlich aus Konsumklima trotzt Schuldenkrise
27.09.2011, 08:27 UhrSchuldenkrise, schwächelnde Konjunktur - trotzdem lassen sich die Verbraucher in Deutschland nicht vom Griff zur Geldbörse abhalten. Das Konsumklima für Oktober bleibt laut Marktforschungsinstitut GfK stabil. Die nach wie vor guten Beschäftigungsaussichten lassen die Erwartungen hinsichtlich zunehmender Einkommen wieder steigen.
Trotz steigender Rezessionsängste kann sich das Konsumklima in Deutschland im Herbst dieses Jahres überraschend behaupten. Der von der GfK-Gruppe ermittelte Konjunkturindikator für Oktober notiert bei 5,2 Punkten. Ökonomen hatten einen Rückgang auf 5,0 Zählern prognostiziert. Im Vormonat hatte der Gesamtindikator ebenfalls einen Wert von 5,2 Zählern ausgewiesen.
Die nach wie vor guten Beschäftigungsaussichten ließen die Erwartungen hinsichtlich zunehmender Einkommen wieder steigen, erklärten die GfK-Forscher am Dienstag. Dagegen müsse die Anschaffungsneigung Verluste hinnehmen, verzeichne aber nach wie vor ein sehr gutes Niveau. Unter dem Einfluss der steigenden Krisenstimmung an den internationalen Finanzmärkten verliere die Konjunkturerwartung weiter an Wert.
Nach dem heftigen Einbruch im August schwächte sich die Konjunkturerwartung weiter ab. Nach dem Minus von 31,2 Punkten im Vormonat verlor der Indikator noch einmal 8,6 Zähler und weist aktuell 4,8 Punkte auf. Einen niedrigeren Wert gab es zuletzt im Mai 2010. Trotz zunehmender Krisenstimmung verbesserte sich die Einkommenserwartung. Mit einem Plus von 7,5 Punkten konnte sie die Verluste aus dem Vormonat mehr als kompensieren und ihr ohnehin hohes Niveau auf aktuell 35,1 Zähler steigern. Nachdem sie im Vormonat noch leicht hatte zulegen können, musste die Anschaffungsneigung Einbußen hinnehmen. Der Indikator verlor 7,2 Zähler und weist nun 29,7 Punkte auf.
Vertrauen in Politik nötig
Die Zuspitzung der Schuldenkrise, vor allem in Griechenland, sowie die heftigen und konträren Diskussionen um deren Lösung, haben nicht das Vertrauen der Bundesbürger gestärkt, dass die Politik zu einer nachhaltigen und einvernehmlichen Lösung in der Lage ist, analysierten die GfK-Experten.
Für eine stabile und solide Entwicklung der Konsumstimmung sei es jedoch erforderlich, dass das Vertrauen der Bundesbürger in die politischen Entscheidungsträger wieder gestärkt werde. Denn nur Vertrauen sorge für Planungssicherheit bei den Verbrauchern, und dies sei wiederum eine wesentliche Grundlage für die Stärkung des Konsums.
Quelle: ntv.de, DJ