Absatz in Europa schwächelt Krise bremst Daimler
04.07.2012, 18:15 UhrDer Autohersteller Daimler sieht sich in diesem Jahr weiter auf Rekordkurs, doch es sind schon Bremsspuren zu sehen. Der schwache Automarkt in Europa macht dem Konzern zunehmend zu schaffen.
Die Wirtschaftskrise in Europa bremst Daimler. Im ersten Halbjahr verzeichnete der Konzern zwar einen neuerlichen Absatzrekord, allerdings schwächt sich die Entwicklung zunehmend ab. Im Juni legte der Absatz mit 131.139 verkauften Autos nur noch um 0,2 Prozent zum Vorjahresmonat zu. Im ersten Quartal hatte der Konzern noch zweistellige Zuwachsraten gemeldet. Seit Jahresbeginn verkaufte Daimler 708.517 Wagen der Marken Mercedes-Benz, Smart und Maybach. Das war ein Zuwachs von 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Die Kernmarke Mercedes-Benz legte in den ersten sechs Monaten um 6,9 Prozent auf knapp 653.000 Fahrzeuge zu, im Juni noch um 0,9 Prozent auf gut 121.500 Stück. In Europa gab es im vergangenen Monat sogar einen Rückgang um 4,3 Prozent, auch in Deutschland ging der Absatz zurück. Der Konzern betonte, besser als die Konkurrenz abgeschnitten zu haben. Dazu trage vor allem die neue B-Klasse bei, die ein Verkaufsschlager sei.
Demonstrativer Optimismus
Vertriebschef Joachim Schmidt gab sich optimistisch. "Wir sind trotz schwierigem Marktumfeld in Südeuropa weiter auf Rekordkurs." Große Hoffnungen setzen die Schwaben auf die runderneuerte A-Klasse, mit der sie vor allem junge Käufer ansprechen wollen. Gut lief das Geschäft für Mercedes in den USA, wo das Unternehmen in der ersten Jahreshälfte um 15,9 Prozent wuchs.
Vergleichsweise schwach blieb die Entwicklung in China, wo Daimler um 7,8 Prozent zulegte. Die im Vergleich zu Audi und BMW zuletzt langsamere Entwicklung in China begründete Vertriebschef Schmidt mit der Einführung neuer Modelle. Die B-Klasse werde im August erst mit kleinen Stückzahlen in den Markt eingeführt, sagte er der "Autogazette".
Die neue M-Klasse und die Produktion des GLK befänden sich noch im Anlauf. Mit den neuen Modellen soll der Absatz in China wieder Fahrt aufnehmen. In diesem Jahr könnten in China über 200.000 Fahrzeuge abgesetzt werden, 2015 sollen es laut Schmidt dann 300.000 Autos sein. Der Vertriebschef äußerte die Hoffnung, dass die Märkte in Spanien und Italien inzwischen ihre Talsohle erreicht haben. Zwar laufe der Markt dort derzeit schlechter als während der Finanzkrise 2008/09. Vom kommenden Jahr an rechne er aber mit einer Erholung.
Quelle: ntv.de, jga/dpa