Deutlicher Gewinnrückgang Krise schlaucht Chevron
30.10.2009, 18:03 UhrNach den Rekorden im Vorjahr verzeichnet der zweitgrößte US-Ölkonzern Chevron nun wie die Konkurrenten massive Gewinneinbrüche. Doch trotz eines mehr als halbierten Überschusses verdiente der Öl- und Gas-Multi im dritten Quartal noch immer 3,8 Mrd. Dollar.
Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahresquartal um mehr als 40 Prozent auf 46,7 Mrd. Dollar. Das Ergebnis fiel aber immer noch höher aus als von Experten erwartet.
Bei Europas größtem Ölkonzern Shell war der Gewinn zuletzt sogar um fast drei Viertel auf knapp drei Mrd. Dollar abgestürzt. Der niederländisch-britische Riese streicht 5000 Stellen - rund fünf Prozent der weltweiten Belegschaft. Der weltgrößte börsennotierte Ölgigant Exxon aus den USA verdiente mit 4,7 Mrd. Dollar fast 70 Prozent weniger als im Vorjahresquartal.
Im Sommer 2008 hatte der Ölpreis Rekordhöhen von rund 150 Dollar je Barrel (159 Liter) erreicht. Zum Juli dieses Jahres stürzte er auf gut 60 Dollar ab. Derzeit liegt er wieder klar höher bei 80 Dollar.
Den Preisverfall im dritten Quartal konnte Chevron nur teils durch eine elf Prozent höhere Produktion wettmachen, sagte Konzernchef Dave O'Reilly. Zudem half ein Einmalgewinn von 400 Mio. Dollar durch Anteilsverkäufe und Steuereffekte.
Chevrons fast gesamter Gewinn stammte aus dem Fördergeschäft. Bei Raffinerien und Tankstellen brach das Ergebnis dagegen um fast 90 Prozent auf 194 Mio. Dollar ein. Der 62-jährige O'Reilly gibt sein Amt zum Jahresende wie bekannt an den 52 Jahre alten Chevron-Topmanager John Watson ab.
Quelle: ntv.de, dpa