Rentenfonds legen sich quer Längere Chrysler-Insolvenz?
03.06.2009, 10:05 UhrDrei US-Rentenfonds wehren sich gegen den Einstieg des italienischen Automobilkonzerns Fiat beim insolventen US-Hersteller Chrysler. Sie befürchten davon Nachteile für ihre Forderungen an Chrysler.
Drei US-Rentenfonds wehren sich gegen den Einstieg des italienischen Automobilkonzerns Fiat beim insolventen US-Hersteller Chrysler. Sie befürchten davon Nachteile für ihre Forderungen an Chrysler. Nun hat ein Bundesgericht die Beschwerde der Fonds zugelassen, nachdem am Montag das Insolvenzgericht in New York die Allianz der beiden Automobilkonzerne bereits erlaubt hatte. Durch die Anhörung könnte Chrysler einige Tage länger unter Chapter 11 bleiben müssen als bislang gedacht.
Dabei drängt die Zeit für den Abschluss der Auto-Allianz, da Fiat ein Rücktrittsrecht hat, falls der Einstieg bei Chrysler nicht bis zum 15. Juni unter Dach und Fach ist. Am Freitag wird die Anhörung der Rentenfonds beginnen. Ursprünglich wollte Chrysler noch in dieser Woche das Insolvenzverfahren hinter sich bringen.
Die Anhörung der Rentenfonds durch das Berufungsgericht kann sich für Chrysler aber auch als Vorteil erweisen. Normalerweise werden Berufungen zunächst von einem Bezirksgericht behandelt. Dass die Anhörung nun direkt am Berufungsgericht erfolgt, könnte den Prozess beschleunigen, sofern sich Chrysler vor Gericht durchsetzt.
Die drei Rentenfonds halten rund 42 Mio. Dollar von Chryslers verbrieften Schulden in Höhe von 6,9 Mrd. Dollar. Diese sind vom Vermögen des Schuldners gesichert und bevorteilen im Normalfall den Darlehensgeber bei der Rückzahlung. Die Rentenfonds halten den Einstieg von Fiat für gesetzwidrig, weil er ihrer Ansicht nach dazu führen würde, dass nachrangige Gläubiger gegenüber vorrangigen Gläubigern bevorzugt würden.
Fiat und Chrysler hatten Anfang Mai ihre Allianz vereinbart. An der neuen Unternehmensgruppe will Fiat zunächst 20 Prozent halten; ab 2013 kann Fiat seine Anteile auf 51 Prozent aufstocken und damit die Mehrheit halten.
Quelle: ntv.de, wne/DJ