Wirtschaft

Klinkenputzen für IWF-Chefposten Lagarde blitzt in China ab

Im Kampf um den Chefposten des Internationalen Währungsfonds werden die Fronten abgesteckt: Während Europa hinter der Kandidatin Christine Lagarde steht, whält sich China noch bedeckt. China werde die Personalie vor einer Entscheidung "natürlich ernsthaft überdenken", hieß es aus Peking.

Wurde in China nicht mit offenen Armen empfangen: Christine Lagarde.

Wurde in China nicht mit offenen Armen empfangen: Christine Lagarde.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Nach Indien hat Frankreichs Finanzministerin Christine Lagarde bei ihrer Bewerbungstour für den Chefposten beim Internationalen Währungsfonds (IWF) auch in China keine offene Unterstützung erhalten. "Wir hatten eine gute Diskussion", sagte der chinesische Außenminister Yang Jiechi nach einem Treffen in Peking. "Sie hat mir den Zweck ihrer Kandidatur erklärt und ich habe sehr aufmerksam zugehört."

Aus seiner Sicht sei das Rennen um den IWF-Chefposten aber "ein offenes Feld", sagte Yang. "Es gibt eine Reihe von Leuten, die sich bewerben." China werde die Personalie vor einer Entscheidung "natürlich ernsthaft überdenken".

Tradition soll gebrochen werden

Das Rennen um den Chefposten ist lauf Yang Jiechi ein "offenes Feld".

Das Rennen um den Chefposten ist lauf Yang Jiechi ein "offenes Feld".

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Die 53-jährige Lagarde hatte sich auf den IWF-Chefposten beworben, nachdem der bisherige Amtsinhaber aus Frankreich, Dominique Strauss-Kahn, wegen Vergewaltigungsvorwürfen zurückgetreten war. Traditionell wird die IWF-Spitze von einem Europäer besetzt. Angesichts des wachsenden Gewichts der Schwellenländer an der Weltwirtschaft sind aber Forderungen nach einer Änderung dieser Regel laut geworden. Ende Mai hatte China zusammen mit Brasilien, Indien, Russland und Südafrika gegen diese Tradition protestiert. Die sogenannten BRICS-Staaten konnten sich aber nicht auf einen gemeinsamen Gegenkandidaten einigen.

Neben Lagarde hat sich auch Mexikos Zentralbankchef Agustín Carstens für den internationalen Spitzenposten beworben. Hinzu kommt der kasachische Zentralbankchef Grigori Martschenko. Die Bewerbungsfrist für den IWF-Chefposten endet am Freitag. Die offizielle Liste mit den Kandidaten soll am 17. Juni veröffentlicht werden. Mit einer endgültigen Entscheidung wird am 30. Juni gerechnet.

Quelle: ntv.de, AFP

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