Wirtschaft

100-Milliarden-Dollar-Marke geknackt Auftragsflut für Airbus und Boeing

Der erste A400M wird in Kürze übergeben.

Der erste A400M wird in Kürze übergeben.

(Foto: picture alliance / dpa)

Le Bourget füllt die Orderbücher der großen Luftfahrtkonzerne: Für Boeing hagelt es ebenso Großaufträge wie für die EADS-Tochter Airbus. Ryanair schießt dabei bisher den Vogel ab.

Auf der Luftfahrtschau in Le Bourget bei Paris haben die EADS-Tochter Airbus und Boeing am dritten Tag die Order-Marke von 100 Mrd. Dollar geknackt. Beide Flugzeugbauer heimsten wichtige Großaufträge für teure Modelle ein. So machte die Billigfluglinie Ryanair mit Boeing eine Order über 175 Flieger des 737-800 im Wert von etwa 15,6 Mrd. Dollar perfekt. Air France-KLM rang sich nach längerem Zögern zu einer Bestellung von 25 Airbus-Langstreckenfliegern A350 für 7,2 Mrd. Dollar durch und sicherte sich zusätzlich die Option auf 25 weitere. Die Triebwerke, die in Regel separat bestellt werden, kommen in dem Fall von Rolls-Royce und schlagen mit 1,1 Mrd. Dollar zu Buche.

Die neuen A350 sollen ab 2017 bei Air France im Linienbetrieb eingesetzt werden und danach von KLM eingesetzt werden. Der künftige Air-France-Chef Alexandre de Juniac sagte, das Unternehmen verspreche sich von den neuen Flugzeugen erhebliche Kosteneinsparungen. Airbus hat nach eigenen Angaben bis Ende Mai 613 feste Bestellungen von 33 Kunden für den A350 erhalten. Hinzu kommt neben dem Air-France-Auftrag nun auch eine Bestellung aus Sri Lanka. Die SriLankan Airlines bestellten vier Maschinen sowie sechs kleinere A330 im Gesamtwert von 2,6 Mrd. Dollar.

Run auf Spritsparer

Die kleineren Modelle blieben gefragt. Die Leasingfirma CIT Group bestellte bei Boeing 30 Maschinen des Spritsparers 737 MAX, die nach Listenpreis einen Wert von 3 Mrd. Dollar haben. Europas größter Billigflieger Ryanair  stellte Boeing eine Großbestellung noch in diesem Jahr in Aussicht. Wenn der Auftrag nicht mindestens 200 Flugzeuge umfasse, "wäre es die Sache nicht wert", sagte Ryanair-Chef Michael O'Leary. Ein Managementteam arbeite zurzeit an der 737-Max-Order, aber auch das Airbus-Konkurrenzmodell A320neo werde in Betracht gezogen. Erst vor kurzem hatte die britische TUI Travel 60 Maschinen vom Typ 737 Max bestellt. Der 737 Max soll ebenso wie der A320neo weniger Kerosin verbrauchen als die Vorgängermodelle.

Boeing drückt bei seinem neuen Brot-und-Butter-Flieger aufs Tempo. Statt im vierten Quartal 2017 könne der erste Kunde schon im dritten Quartal 2017 mit der überarbeiteten Version des Klassikers 737 rechnen. Damit könnte Boeing die Lücke zum Rivalen Airbus etwas früher schließen, der seinen A320neo bereits im Oktober 2015 in Betrieb nehmen will. Auf dieses Marktsegment entfallen fast 60 Prozent aller Passagierflugzeuge.

Am Freitag hat Frankreichs Präsident Francois Hollande seinen Auftritt auf der Messe. Kreisen zufolge wird er das erste Exemplar des Airbus-Militärtransporters A400M entgegennehmen. Das Modell ist nach einer Verzögerung von vier Jahren das erste für die französische Armee, die insgesamt 50 Stück bekommen soll.

Quelle: ntv.de, rts

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