Nonnenmacher-Nachfolger gefunden Lerbinger wird HSH-Chef
15.12.2010, 14:49 UhrDie HSH Nordbank setzt auf den Investmentbanker Paul Lerbinger als neuen Chef. Der Aufsichtsrat wählt ihn auf einer Sondersitzung zum Nachfolger des in Ungnade gefallenen Dirk Jens Nonnenmacher. Nonnenmacher beeendet seine Tätigkeit am 31. März.
Die krisengeschüttelte HSH Nordbank bekommt im April einen neuen Chef. Der Investmentbanker Paul Lerbinger solle ab dem 1. April 2011 die Geschicke der für Hamburg und Schleswig-Holstein zuständigen Landesbank leiten, bestätigte das Geldinstitut nach einer Aufsichtsratssitzung.
Lerbinger, der zuletzt das Investmentbanking für die Citigroup in Deutschland verantwortet hatte, löst den in Ungnade gefallen Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher ab. Der Aufsichtsrat der HSH habe die einvernehmliche Beendigung der Bestellung Nonnenmacher als Mitglied und Vorsitzender des Vorstands der Bank zum 31. März 2011 beschlossen, hieß es weiter. Lerbinger soll bereits am 1. März in den Vorstand eintreten.
Nonnenmacher war nach riskanten Finanztransaktionen und diversen Affären in die Kritik geraten. Nach nicht enden wollenden Berichten über Ausspähungsvorwürfe hatten die beiden Haupteigner Hamburg und Schleswig-Holstein, die 85 Prozent an der HSH Nordbank halten, Nonnenmacher das Vertrauen entzogen und Kopper aufgefordert, eine Trennung herbeizuführen. Der Aufsichtsratschef hatte Nonnenmacher bis zuletzt die Stange gehalten, der die Bank aus der Krise geführt habe.
Aufnahme einer Rückerstattungsklausel
Bei einer Auflösung von Nonnenmachers bis Oktober 2012 laufenden Vertrages stünde ihm eine Auszahlung von mehreren Millionen Euro einschließlich Altersversorgungsansprüchen zu. Bankkreisen zufolge streben die Eigentümer eine Zahlung unter Vorbehalt an.
In den Vertrag solle eine Rückerstattungsklausel für den Fall aufgenommen werden, dass Nonnenmacher später wegen Straftaten verurteilt werden sollte. Bereits die Zahlung einer millionenschweren Halteprämie an Nonnenmacher im vergangenen Jahr hatte für erheblichen Wirbel gesorgt.
Quelle: ntv.de, rts