Wirtschaft

Muskelspiele im Getränkeregal Lidl lässt Coca-Cola vielleicht doch rein

Flasche vielleicht doch nicht mehr - die Verhandlungen dauern an.

Flasche vielleicht doch nicht mehr - die Verhandlungen dauern an.

(Foto: picture alliance / dpa)

Coca-Cola muss beim Discounter Lidl unter Umständen doch nicht vor verschlossenen Türen stehen. Vielmehr ringen beide Seiten Berichten zufolge in einem Vertragspoker um die künftigen Konditionen. Derweil wächst Lidls Macht.

Dem Softdrink-Hersteller Coca-Cola bleiben die Filialen der Discounter-Kette Lidl womöglich doch nicht versperrt. Beide Seiten verhandeln laut Medienberichten darüber, ob der Händler das Getränk wieder im Sortiment aufnehmen wird. "Der bisherige Liefervertrag ist ausgelaufen, nun geht es um die Anschlusskonditionen", heißt es etwa im "Focus" unter Berufung auf Branchenkreise.

Ein Lidl-Sprecher wollte den Bericht nicht kommentieren. Coca-Cola wiederholte indes nur, dass sich das Unternehmen nicht mit dem Discounter Lidl auf ein Vermarktungskonzept habe einigen können. Die Nachricht war als Eskalation im Preiskrieg des deutschen Einzelhandels gewertet worden.

Vor gut einem Jahr hatte der Discount-Marktführer Aldi begonnen, neben der billigen Eigenmarke auch Coca-Cola zu verkaufen. Konkurrenten wie Lidl oder Rewe hatten daraufhin regelmäßig mit Sonderangeboten die Preise für die Brause aus Atlanta gedrückt. Die jüngste Entscheidung von Lidl war daher von Experten auch eher als Muskelspiel eingeordnet worden.

Wie wichtig große Namen im vermeintlichen Billig-Sortiment der Discounter sind, machen Zahlen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) deutlich. Demnach verdienen Aldi, Lidl und Co. nur noch gut vier von zehn Euro im sogenannten Preiseinstiegsbereich. Markennamen wie Coca-Cola können nach Einschätzung der Fachleute die Attraktivität für Kunden steigern und die Umsätze ankurbeln.

Lidl überholt Metro

Derweil hat die Schwarz-Gruppe mit ihren Marken Lidl und Kaufland im Handel die Spitzenposition übernommen. Die Kette aus Neckarsulmer hat den Metro-Konzern beim Umsatz überholt und ist damit zum größten deutschen Handelskonzern aufgestiegen. Die Schwarz-Gruppe erzielte im Geschäftsjahr 2012/2013 einen Umsatz von 67,6 Milliarden Euro, wie eine Unternehmenssprecherin berichtete.

Die Metro-Gruppe, zu der neben den gleichnamigen Großmärkten auch die Elektronikketten Media Markt und Saturn, die Warenhauskette Kaufhof und die Real-Supermärkte gehören, kam dagegen im Kalenderjahr 2013 nur noch auf einen Jahresumsatz von 65 Milliarden Euro. Zuvor hatte die "Wirtschaftswoche" darüber berichtet.

Dem Wirtschaftsmagazin zufolge erlöste allein der zur Schwarz-Gruppe gehörende Discounter Lidl 48,9 Milliarden Euro. Weitere 18,7 Milliarden Euro nahm demnach Kaufland ein. Der Wechsel auf dem Spitzenplatz sei zum Teil eine Folge der starken Expansion der Schwarz-Gruppe. Zum anderen verkaufte Metro-Chef Olaf Koch Unternehmensteile wie das Osteuropa-Geschäft von Real.

Quelle: ntv.de, jwu/dpa

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