Wirtschaft

Veto gegen Vivo-Übernahme Lissabon bremst Telefónica aus

Mit einem Veto stoppt Portugal einen Verkauf von Kapitalanteilen des größten brasilianischen Mobilfunkbetreibers Vivo an den spanischen Telekom-Konzern Telefónica. Die EU prüft den Vorgang.

Telefónica hat die Offerte für Vivo bereits zum zweiten mal aufgestockt.

Telefónica hat die Offerte für Vivo bereits zum zweiten mal aufgestockt.

(Foto: REUTERS)

Portugal hat den ehrgeizigen Expansionsplänen der spanischen O2-Mutter Telefónica in Lateinamerika einen Riegel vorgeschoben. Die Regierung in Lissabon blockierte den Verkauf des Anteils der Portugal Telecom am brasilianischen Mobilfunker Vivo. Telefonica bezeichnete das Vorgehen als illegal. Telefonica hatte erst in der Nacht zum Mittwoch die Offerte für PTs Vivo-Anteil zum zweiten Mal aufgestockt, um die Gunst der Aktionäre zu gewinnen und bot zuletzt 7,15 Mrd. Euro.

Die Regierung schob dem Verkauf einen Riegel vor, obwohl sich die PT-Aktionäre mehrheitlich dafür aussprachen. Als Besitzer einer so genannten Goldenen Aktie genießt die Regierung in Lissabon Sonderrechte bei PT. Das Veto der Regierung ist nach Einschätzung des Chefs der Aktionärsversammlung rechtlich bindend.

EU prüft

"Sie können versuchen, dagegen vorzugehen, aber ich sehe keinen Grund dafür", sagte Antonio Menezes Cordeiro, Chef des Treffens. "Die Goldene Aktie ist legal." Nur wenige Stunden vor Beginn der Versammlung hatte Telefónica zum zweiten Mal seine Offerte aufgestockt. Das Unternehmen strebt die volle Kontrolle von Vivo an, um den Mobilfunker mit der eigenen, schwächelnden brasilianischen Festnetzsparte Telesp zusammenzulegen. Die Führung von PT sowie einige Großaktionäre hatten sich bereits vor der Aktionärsversammlung gegen den Verkauf ausgesprochen. Auch die ablehnende Haltung der Lissaboner Regierung war bekannt.

PT-Aktien notierten zum Schluss 1,4 Prozent im Minus; am Morgen hatten sie zunächst mit Aufschlägen von fast acht Prozent auf die Erhöhung der Offerte reagiert. Die Titel von Telefónica gingen ein Prozent höher bei 15,255 Euro aus dem Handel.

Quelle: ntv.de, rts

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