Wirtschaft

Bahnstreik zwischen Hamburg und Kiel Lokführer legen die Arbeit nieder

Mitten in der Nacht beginnt ein neuer Streik.

Mitten in der Nacht beginnt ein neuer Streik.

(Foto: picture alliance / dpa)

In ihren Bemühungen um einen bundesweit einheitlichen Tarifvertrag lässt die Gewerkschaft der Lokomotivführer nicht nach: GDL-Chef Weselsky kündigt zum Wochenende einen neuen Streik auf den Strecken der Nord-Ostsee-Bahn an.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat die Lokführer der Nord-Ostsee-Bahn (NOB) zum Streik aufgerufen. Der Ausstand solle in der Nach auf Samstag um 2.30 Uhr beginnen, das Ende werde später bekannt gegeben, teilte die GDL mit. Das zum französischen Konzern Veolia Environnement gehörende Unternehmen NOB war zuletzt im Juli bestreikt worden. Dennoch verweigere es weiter Tarifverhandlungen.

Einheitlicher Tarifvertrag für 95 Prozent aller Lokführer.

Einheitlicher Tarifvertrag für 95 Prozent aller Lokführer.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die GDL hatte Mitte August mit Ausnahme einiger regionaler Bahnunternehmen weitere Streiks abgesagt. GDL-Chef Claus Weselsky hatte die Entscheidung mit der harten Haltung der Unternehmerseite begründet. Zwar habe die GDL für 95 Prozent aller Lokführer in Deutschland einen einheitlichen Tarifvertrag durchsetzen können, doch beim Rest komme die Gewerkschaft nicht durch. Weselsky warf großen ausländischen Bahnkonzernen vor, oft nur Billiglöhne zu zahlen.

Nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen in Hessen hatten die Lokführer der Hessischen Landesbahn (HLB) und ihrer Tochtergesellschaft Vectus ihre Streiks am Donnerstag zunächst fortgesetzt. Vor allem auf der Strecke zwischen Gießen und Gelnhausen sowie zwischen Friedberg und Hanau fielen dort zahlreiche Verbindungen aus. Betroffen waren auch die Bahnen in den Taunus sowie rund um Limburg. Bereits am Mittwoch hatte der Streik für massive Behinderungen im regionalen Bahnverkehr gesorgt.

Mit dem Streik hatte die GDL auf das zu Wochenbeginn erklärte Scheitern der Verhandlungen reagiert. Die GDL hielt dem landeseigenen Bahnunternehmen vor, erneut ein nicht akzeptables Angebot unterbreitet zu haben. Es liege um bis zu 8 Prozent unter dem bundesweit angestrebten Tarifniveau. Die von der Landesbahn gewünschte Schlichtung ist für GDL-Chef Weselsky derzeit keine Option.

Ein solches Schlichtungsverfahren war Ende August in Hamburg und Schleswig-Holstein zustande gekommen. Es soll den monatelangen Tarifstreit zwischen den in der GDL organisierten Lokführern und dem norddeutschen Bahnbetreiber AKN Eisenbahn AG lösen. Als Schlichter tritt der ehemalige sächsische Ministerpräsident Georg Milbradt auf.

Die GDL strebt für alle 26.000 deutschen Lokführer im Fern-, Regional- und Güterverkehr aller Bahn-Unternehmen einen gemeinsamen Rahmentarifvertrag an. Mit der Deutschen Bahn hatte sich die GDL bereits im April geeinigt. Die AKN ist in Hamburg und Schleswig-Holstein tätig.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa/rts

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