GDL holt zum weiteren Schlag aus Lokführer streiken am Freitag
24.02.2011, 19:17 UhrDie Lokführer planen weitere Warnstreiks: Am Freitagvormittag werden für drei Stunden erneut wieder viele Züge ausfallen. Etwas Nachsehen hat die Gewerkschaft GDL mit Berlin. Die dortige S-Bahn soll nicht vom Ausstand betroffen sein. Ansonsten nennt die GDL keine regionalen Streik-Schwerpunkte.

An vielen deutschen Bahnhöfen "lacht" die Reisenden wieder dieses Schild an.
(Foto: dapd)
Die Lokführer streiken am Freitag erneut. Nur drei Tage nach der ersten Warnstreikwelle sollen zwischen 8.30 bis 11.30 Uhr die Bahnen wieder stillstehen, wie die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) in Frankfurt am Main mitteilte.
Bestreikt werden wiederum die Deutsche Bahn AG und ihre sechs größten privaten Konkurrenten (G6), mit denen die GDL einen flächendeckenden Tarifvertrag für alle Lokführer abschließen will.
"DB und G6 müssen jetzt deutlich nachbessern, um weitere Arbeitskämpfe abzuwenden", erklärte GDL-Chef Claus Weselsky. Der erneute Warnstreik sei die gelbe Karte für die Unternehmen "für ihr perfides Spiel auf Zeit".
Die GDL nannte zunächst keine regionalen Schwerpunkte. Ausgenommen bleibt dieses Mal aber die Berliner S-Bahn, die ohnehin nur eingeschränkt fährt. Man wolle verantwortungsvoll mit der Streikmacht umgehen, erklärte die Gewerkschaft.
Die Lokführer hatten bereits am Dienstagmorgen in ganz Deutschland den Schienenverkehr für zwei Stunden massiv behindert. Die Gewerkschaft will einheitliche Tarifbedingungen für die rund 26.000 Lokführer bei nahezu allen Bahnunternehmen in Deutschland durchsetzen. Parallel läuft eine Urabstimmung über unbefristete Streiks, die am 7. März ausgezählt werden soll.
"Überflüssig wie ein Kropf"
Die Deutsche Bahn kritisierte den erneuten Warnstreikaufruf der GDL scharf. Die angekündigten weiteren Arbeitsniederlegungen seien "so überflüssig wie ein Kropf", sagte eine Bahnsprecherin. Statt unverzüglich weiter zu verhandeln, treibe die GDL "ihr Spiel zu Lasten der Kunden unbeirrt weiter". Der Gewerkschaft scheine reine Machtdemonstration wichtiger zu sein als ernsthafte Lösungen für alle Lokführer.
Die Deutsche Bahn hat kostenlose Hotlines geschaltet. Unter der Rufnummer 08000/996633 können sich Fahrgäste über die konkreten Auswirkungen der Streikaktionen informieren. Kunden im Ausland erhalten Informationen unter 0049/1805 334444. Details sind auch im Internet zu erfahren.
Quelle: ntv.de, dpa