Wirtschaft

Aufregung im Finanzsektor London fasst die Banken an

Die britische Regierung mischt den Bankensektor des Landes mit Hilfe der staatlichen Beteiligungen an geretteten Instituten kräftig auf. Wenn es so läuft, wie es sich der Finanzminister vorstellt, könnten drei neue Wettbewerber entstehen.

Der Wettbewerb im Privatkundengeschäft dürfte sich tatsächlich aufheizen.

Der Wettbewerb im Privatkundengeschäft dürfte sich tatsächlich aufheizen.

(Foto: REUTERS)

Der britische Finanzminister Alistair Darling erklärte am Sonntag, dass bei der staatlich orchestrierten Aufspaltung der Royal Bank of Scotland (RBS) und Lloyds möglicherweise drei neue Spieler auf dem Markt entstehen könnten. Ziel sei eine stabilere Branche mit stärkerem Wettbewerb, sagte Darling dem Fernsehsender BBC. Die Regierung will ihre Pläne genauer in dieser Woche bekannt geben.

RBS und Lloyds sollen nach den staatlichen Milliardenhilfen ihre Bilanzsumme reduzieren und müssen voraussichtlich große Geschäftssparten verkaufen - darunter viele Bankfilialen. Darling hatte bereits in der Vergangenheit immer wieder betont, den Wettbewerb im britischen Privatkundengeschäft anheizen zu wollen.

Entgegen den Erwartungen kündigte Darling jedoch bislang noch nicht an, dass bereits auf dem Markt tätige Institute von dem Verkaufsprozess ausgeschlossen werden sollen. Branchenexperten hatten etwa die expansionshungrige spanische Santander als möglichen Interessenten genannt, der von dem Verkauf ausgesperrt werden könnte.

Wenn das edle Tier wüsste, was der Finanzminister seiner Majestät im Schilde führt ...

Wenn das edle Tier wüsste, was der Finanzminister seiner Majestät im Schilde führt ...

(Foto: REUTERS)

Die beiden teilverstaatlichen Institute RBS und Lloyds befinden sich seit Monaten im Visier der EU-Kartellbehörden. Die Wettbewerbshüter sind der Ansicht, dass die Staatshilfen die Konkurrenz beeinträchtigen. Um diese Sorgen zu dämpfen, muss die RBS voraussichtlich unter anderem ihr Versicherungsgeschäft abgeben - zu dem etwa die Marken Churchill und Direct Line gehören - sowie das Filialgeschäft in England und Wales unter der Marke RBS.

Von Lloyds kommt möglicherweise etwa eine Sparte in Schottland unter den Hammer. Darling bezeichnete substanzielle Verkäufe als sehr wünschenswert. Auch das Rumpfgeschäft der verstaatlichten Northern Rock soll verkauft werden. Zu den möglichen Interessenten gehört etwa der Einzelhändler Tesco sowie Virgin Money, das Kreditgeschäft der Virgin Group des Unternehmers Richard Branson. Beide haben bereits das Ziel ausgegeben, kräftig im Finanzsektor zu expandieren.

Quelle: ntv.de, rts

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