Wirtschaft

Arbeitgeber-Offerte "ein Skandal" Lufthansa-Streik droht

Es könnte sein, dass die Passagiere der Lufthansa schon bald sehr viel Geduld mitbringen müssen.

Es könnte sein, dass die Passagiere der Lufthansa schon bald sehr viel Geduld mitbringen müssen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Für die rund 33.000 Lufthansa-Beschäftigte fordern Gewerkschafter Zusagen für sichere Jobs und 5,2 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Deutschlands größte Airline reagiert kühl mit einem eigenen Angebot. Das schmeckt der Gewerkschaft gar nicht.

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Im Tarifkonflikt der Lufthansa mit der Gewerkschaft Verdi wird der Ton deutlich rauer. Nachdem die Fluggesellschaft in der dritten Verhandlungsrunde am Mittwoch erstmals ein Angebot vorgelegt hat, drohte Verdi mit baldigen Streiks. Die Offerte von Lufthansa sei "inakzeptabel" und "ein Skandal", erklärte Verdi-Verhandlungsführerin Christine Behle. "Wir liegen meilenweit auseinander." Verdi hatte schon vor den Gesprächen angekündigt, bei einem für die Beschäftigten enttäuschenden Angebot komme es bald zu neuen Warnstreiks. "Wir werden uns morgen beraten und möglicherweise schon entscheiden, ob wir erneut streiken werden", sagte eine Verdi-Sprecherin am Mittwoch. Die Passagiere will die Gewerkschaft frühzeitig über geplante Streiks informieren.

Die Lufthansa biete an, die Löhne ab 1. Oktober 2013 bei Lufthansa Technik um insgesamt 2,3 Prozent, bei Lufthansa Cargo und Lufthansa Systems um insgesamt 2,1 Prozent und bei der Lufthansa AG um insgesamt 1,7 Prozent anzuheben, erklärte die Fluggesellschaft. Das sei "ein differenziertes, an der jeweiligen wirtschaftlichen Situation des Geschäftsfeldes orientiertes Angebot", teilte das Unternehmen mit. Zudem sollten die Beschäftigten für Februar bis September 2013 weitere 400 Euro als Einmalbetrag erhalten, Auszubildende 200 Euro. Bislang hatte die Lufthansa angesichts sinkender Gewinne, Stellenabbau und Standortschließungen eine Nullrunde angestrebt. 

Keine Beschäftigungsgarantien

Verdi erklärte, das Lufthansa-Angebot habe zwei Stufen, so dass die Erhöhung zum 1. Oktober 2013 dann 1,2 Prozent und ab 1. Oktober 2014 dann 0,5 Prozent betrage bei einer Laufzeit von 29 Monaten. Zudem habe Lufthansa keinerlei Zusagen zur Beschäftigungssicherung gemacht, beklagte die Gewerkschaft. Lufthansa erklärte, sie habe ihre grundsätzliche Bereitschaft zu beschäftigungssichernden Zusagen erneuert. Dazu sei aber nötig, dass Verdi ihren Beitrag zum Sparprogramm "Score" leiste.

Vertreter von Deutschlands größter Fluggesellschaft und Verdi waren am Mittag in Frankfurt zusammengekommen. Verdi fordert für rund 33.000 Lufthansa-Beschäftigte Zusagen für sichere Jobs sowie 5,2 Prozent mehr Gehalt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Ende März hatte Verdi erstmals zu einem Warnstreik aufgerufen - 700 von 1800 Flügen fielen aus, darunter so gut wie alle Flüge innerhalb Deutschlands und ins europäische Ausland.

Verhandelt wird über die Gehälter der Beschäftigten bei Lufthansa Cargo, Lufthansa Technik, Lufthansa Systems sowie der Lufthansa-Mitarbeiter am Boden und in der Kabine. Für die Catering-Tochter LSG will Lufthansa eine gesonderte Vereinbarung erzielen. Zwei weitere Verhandlungstermine sind bereits für den 29./30. April sowie für den 2./3. Juni angesetzt.

Quelle: ntv.de, rts

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