Wirtschaft

Streik weiter in der Schwebe Lufthansa bleibt hart

Fliegt die Kranich-Airline nächste Woche oder nicht? Alleine diese Frage kostet Lufthansa schon eine Menge Geld.

Fliegt die Kranich-Airline nächste Woche oder nicht? Alleine diese Frage kostet Lufthansa schon eine Menge Geld.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nur eines ist klar: Alles ist offen. In der kommenden Woche wollen die Piloten der Lufthansa streiken. Das ist zumindest angekündigt. Eine Schlichtung ist bereits vereinbart, aber die Gewerkschaft Cockpit will ihre Drohung nicht zurücknehmen. Der Schaden für die Airline wird derweil immer größer.

Der angedrohte Pilotenstreik bei der Lufthansa ist weiter in der Schwebe. Zwar hatten das Unternehmen und die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit sich bereits vor Ostern grundsätzlich für die Einschaltung eines Schlichters ausgesprochen. Die Lufthansa verlangt aber zuvor, dass die Piloten ihren für den 13. bis 16. April angedrohten Streik zuvor offiziell absagen, wie eine Sprecherin bekräftigte. Die Vereinigung Cockpit will dagegen nach eigenen Angaben erst die Modalitäten der Schlichtung festlegen, bevor sie ihre Streikankündigung zurücknimmt.

Je länger die Streikdrohung im Raum stehe, desto größere Schäden entstünden dem Unternehmen, erläuterte die Lufthansa. Hintergrund ist, dass viele Reisende bereits vorsorglich auf andere Airlines ausweichen oder ihre Flugplanung ganz streichen. Bereits der erste Pilotenstreik im Februar hatte dem Unternehmen nach eigenen Angaben einen Schaden von rund 50 Millionen Euro verursacht. Er war nach nur einem Tag bei einer Verhandlung vor dem Arbeitsgericht vorzeitig ausgesetzt worden.

Wer soll schlichten?

In dem festgefahrenen Tarifkonflikt geht es nicht nur um die Bezahlung von rund 4500 Piloten, sondern auch um die Mitsprache der Piloten im Unternehmen. Die Vereinigung Cockpit will verhindern, dass billigere Lufthansa-Töchter zur Konkurrenz im eigenen Haus werden. Lufthansa sieht dies als unzulässigen Eingriff der Gewerkschaft in das Management und erwägt eine Schadenersatzklage.

Angesichts der harten Fronten hatte Lufthansa vorgeschlagen, einen Schlichter einzuschalten. Darüber hinausgehende besonders strittige Fragen sollen bis spätestens Ende des Jahres in Arbeitsgruppen geklärt werden. Bereits ein Tarifkonflikt im Jahr 2001 war mit Hilfe einer Schlichtung gelöst worden. Damals war der frühere Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) als Schlichter aktiv. Wer im aktuellen Konflikt vermitteln könnte, wollten beide Seiten noch nicht sagen.

Die Lufthansa - zusammen mit ihren Töchtern inzwischen die größte Airline Europas - hat in Deutschland mit der Vereinigung Cockpit, der Flugbegleiter-Organisation UFO und der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi gleich drei Gewerkschaften im Haus. Dabei gelten die Piloten als besonders gut organisiert und schlagkräftig. Allein durch den eintägigen Streik im Februar waren rund 2000 Flüge ausgefallen.

Quelle: ntv.de, dpa

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