Bestochene Kundschaft MAN droht deftiges Bußgeld
24.11.2009, 08:37 Uhr
Firmenchef Samuelsson ist wegen der Affäre bereits zurückgetreten.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Einen Tag nach dem Rücktritt von Firmenchef Samuelsson wird das ganze Ausmaß der Schmiergeldaffäre erkennbar. Dem Lkw-Bauer droht nach Medienberichten eine Strafe von weit über 100 Millionen Euro. Es geht um Zahlungen an Kunden in Europa, Afrika und Asien.
In der Schmiergeldaffäre bei dem Nutzfahrzeughersteller MAN könnte das für den Konzern fällige Bußgeld nach einem Zeitungsbericht deutlich über 100 Millionen Euro betragen. Die Münchner Staatsanwaltschaft, die die Affäre enthüllt hatte, verhandle derzeit mit MAN über die Höhe des Bußgeldes, berichtete die "Süddeutsche Zeitung". Vor einigen Wochen war noch von 50 Millionen Euro Bußgeld die Rede gewesen.
Der Konzern hat nach bisherigen Ermittlungsergebnissen etliche Kunden in Europa, Afrika und Asien bestochen, um Großaufträge vor allem für Busse zu erhalten. Die fragwürdigen Zahlungen belaufen sich auf 50 bis 100 Millionen Euro. Im Inland soll rund eine Million Euro für Schmiergeldzahlungen ausgegeben worden sein, um Busse und LKW zu verkaufen. MAN soll nun die Gewinne berechnen, die aus den mit Schmiergeldzahlungen erlangten Aufträgen resultieren.
Wegen der Affäre hatte MAN-Vorstandschef Hakan Samuelsson am Montag seinen Rücktritt erklärt. Die Affäre hat bereits zwei andere Top-Manager von MAN, den Vertriebschef und die Chef-Controllerin, sowie weitere Führungskräfte ihren Job gekostet. Bei den beiden Top-Leuten und weiteren Managern prüft der Konzern der "Süddeutschen Zeitung" zufolge Schadenersatzforderungen. Mehrere Beschuldigte müssen wegen der Schmiergeldzahlungen mit Anklagen rechnen.
Quelle: ntv.de, mme/dpa