Wirtschaft

Ein Stückchen Wachs für 355 Pence Madame Tussauds erobert das Parkett

Madame Tussauds ist weltweit ein Zuschauermagnet: Im Sommer wurde in New York die Wachs-Figur der Pop-Diva Rihanna enthüllt.

Madame Tussauds ist weltweit ein Zuschauermagnet: Im Sommer wurde in New York die Wachs-Figur der Pop-Diva Rihanna enthüllt.

(Foto: REUTERS)

Die Börsenlandschaft hat den nächsten populären Neuzugang: In London finden die Aktien des Wachsfiguren-Kabinetts von Madame Tussauds reißenden Absatz, der Kurs schnellt nach oben. Auch in Frankreich feiert eine Firma ihren erfolgreichen Einstand.

Nach dem gelungenen Börsendebüt von Twitter haben am letzten Handelstag der Woche zwei weitere Firmen in Europa erfolgreich ihren Einstand gegeben. In London wurden die Aktien des Wachsfiguren-Kabinetts von Madame Tussauds erstmals gehandelt, in Paris ging der Kabelnetzbetreiber Numericable auf das Parkett.

Die Anteilsscheine von Madame Tussauds kletterten um bis zu zwölf Prozent auf 355 Pence. Wegen des großen Interesses wurden die Bücher früher geschlossen als ursprünglich geplant. Einer mit dem Börsengang vertrauten Person zufolge soll die Emission neunfach überzeichnet gewesen sein. Merlin Entertainments brachte 30 Prozent der Firmenanteile an die Börse und wurde insgesamt mit 3,5 Milliarden Pfund (vier Milliarden Euro) bewertet.

Neben den berühmten Wachsfiguren-Kabinetten gehört dem Konzern auch Legoland und das Riesenrad London Eye im Zentrum der britischen Hauptstadt. Mehr Attraktion bietet weltweit nur der US-Konzern Walt Disney. Merlin hatte bereits 2010 einen Anlauf an die Börse unternommen, diesen wegen unsicherer Marktbedingungen aber wieder abgesagt.

Experten bewerteten die Aktie im Vorfeld als nicht billig. Das Geschäftsjahr 2012 war schwach. Das Unternehmen hat mit 1,07 Milliarden Pfund zwar 13,5 Prozent mehr umgesetzt als im Jahr zuvor, auch die Besucherzahl stieg von 46,4 auf 54 Millionen. Größtenteils war das Wachstum allerdings Übernahmen in Australien zuzuschreiben. Ohne die Zukäufe sah die Bilanz nicht ganz so rosig aus. Auf Basis des Jahres 2012 ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von knapp 29 bis 34. Um in den Bereich einer lukrativen Bewertung vorzustoßen, bedürfe es ungefähr einer Verdoppelung des Gewinns im laufenden Jahr, sagten Experten.

Numericable gibt sein Debüt

Neben Merlin Entertainments hat in Europa auch noch eine weitere Firma ihren erfolgreichen Einstand gefeiert. In Paris wagte der KabelnetzbetreiberNumericable den Gang aufs Parkett. Numericable stiegen bei ihrem Börsendebüt in Paris um gut acht Prozent auf 26,70 Euro. Das Papier war zu 24,80 Euro und damit am oberen Ende der Preisspanne an die Börse gekommen.

Numericable bietet Bezahlfernsehen, Internet sowie Festnetz-Telefon an. Mit den Einnahmen sollen Schulden abgebaut und das Netz ausgebaut werden. Es war der größte Börsengang in Frankreich seit 2009.

Trotz der erfolgreichen Börsengänge kamen die Europäer nicht an Twitters Kurssprung heran. Der Kurznachrichtendienst war am Vortag mit großer Spannung in New York auf das Parkett gegangen. Die Papiere des kalifornischen Unternehmens verteuerten sich zeitweise um 92 Prozent und beendeten ihren ersten Handelstag mit einem Plus von 73 Prozent.

Quelle: ntv.de, ddi/rts

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