Wirtschaft

Zwangsräumungen im Häusermarkt Massachusetts verklagt Banken

Demonstrativ vorgeprescht: Martha Coakley (M.).

Demonstrativ vorgeprescht: Martha Coakley (M.).

(Foto: AP)

Die Folgen der Finanzkrise bekommen viele US-Amerikaner am eigenen Leib zu spüren. Auf den Absturz am Immobilienmarkt folgt für tausende Heimbesitzer die Zwangsräumung. Die Angst vor dem sozialen Abstieg bewegt die öffentliche Debatte. An der US-Küste geht eine Generalstaatsanwältin jetzt in die Offensive.

Fünf große US-Banken müssen sich mit einer Klage wegen umstrittener Hauspfändungen auseinandersetzen. Die Generalstaatsanwältin von Massachusetts, Martha Coakley, zerrte die Bank of America, JPMorgan Chase, Wells Fargo, die Citigroup und Ally Financial vor Gericht. Sie wirft den Instituten vor, säumige Schuldner unrechtmäßig aus ihren Häusern vertrieben zu haben.

Eine Fraue legt sich mit den Wall-Street-Größen an: Coakley hat auch politische Ambitionen.

Eine Fraue legt sich mit den Wall-Street-Größen an: Coakley hat auch politische Ambitionen.

(Foto: REUTERS)

Die Vorwürfe sind nicht neu. Die Banken in den Vereinigten Staaten stehen seit langem wegen unsauberer Zwangsvollstreckungen am Pranger. Bei vielen Pfändungen soll angesichts der schieren Masse nicht einmal mehr ein Sachbearbeiter die Situation im Einzelfall geprüft haben. In anderen Fällen sollen die Pfändungen zudem von einer nicht zuständigen Stelle veranlasst worden sein. Darüber hinaus seien Hausbesitzer unzureichend über Umschuldungsmöglichkeiten informiert worden, hieß es.

Seit mehr als einem Jahr feilschen die Großbanken und die Generalstaatsanwälte der 50 US-Bundesstaaten um eine Entschädigung für die enteigneten Hausbesitzer. Es geht um mehrere Milliarden Dollar. Das Vorpreschen von Massachusetts könnte diesen Vergleich nun erschweren. Generalstaatsanwältin Coakley verlangt Schadenersatz und Strafzahlungen von den Banken. Die betroffenen Häuser kündigten an, sich mit allen juristischen Mitteln wehren zu wollen.

Quelle: ntv.de, dpa

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