Wirtschaft

Flughafen-Chef verhandelt mit Ex-Arbeitgeber Mehdorn schreibt Brief an Air Berlin

Airport-Chef Mehdorn wandelt zwischen den Welten.

Airport-Chef Mehdorn wandelt zwischen den Welten.

(Foto: picture alliance / dpa)

Sein Seitenwechsel bringt Flughafen-Boss Mehdorn in einen pikanten Interessenkonflikt: Als Airport-Chef muss er die Schadenersatzklage abwehren, die er wegen der geplatzten Eröffnung des Hauptstadtflughafens bei Air Berlin selbst eingefädelt hat. Mehdorn soll in den Streit direkt eingegriffen haben - obwohl er sich eigentlich heraushalten wollte.

Der Berliner Flughafenchef Hartmut Mehdorn hat sich eigenen Aussagen zufolge nicht in den Streit um Schadenersatz für seinen früheren Arbeitgeber Air Berlin eingeschaltet. "Ich hab nie verhandelt. Punkt. Das macht hier ein Team, was benannt ist", sagte Mehdorn dem rbb. "Wenn ich ein Verhandlungsergebnis, so wie es auf dem Tisch liegt, bestätige, sehe ich da kein Problem. Und das klären wir noch. Da wird eine Maus zum Elefanten aufgeblasen und ich finde es einmal mehr unerhört", sagte der Flughafen-Chef.

Die "Bild"-Zeitung hatte am Dienstag eine Kopie eines Briefs von Mehdorn an seinen Nachfolger als Vorstandschef bei Air Berlin, Wolfgang Prock-Schauer, abgedruckt. In dem Schreiben bietet Mehdorn der Airline unter anderem die Zahlung von zehn Mio. Euro an, wenn Air Berlin im Gegenzug ihre Schadenersatzklage gegen den Flughafen zurücknehme.

Die Fluglinie hatte den Airport auf Schadenersatz in Millionenhöhe verklagt, nachdem die Eröffnung des Hauptstadtflughafens in Schönefeld mehrfach geplatzt war. Chef von Air Berlin war damals Hartmut Mehdorn: Er muss die Klage gegen die Flughafengesellschaft abwehren, die er bei Air Berlin selbst eingefädelt hatte. Mehdorn hatte bei seiner Vorstellung als neuer Flughafenchef im März deshalb eigentlich gesagt, die von ihm selbst eingereichte Klage werde nicht über seinen Schreibtisch gehen.

Quelle: ntv.de, hvg/dpa

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