Tarifvertrag in der Bekleidungsindustrie Mehr Geld für Textilarbeiter
07.11.2012, 07:11 Uhr
Die Beschäftigten der westdeutschen Textilindustrie bekommen ab Mai 2013 mehr Geld.
(Foto: picture alliance / dpa)
Arbeitgeber und Beschäftigte haben eine glimpfliche Einigung im Tarifkonflikt der westdeutschen Textilindustrie erzielt: Die Löhne in der Bekleidungsindustrie steigen in den nächsten zwei Jahren in zwei Stufen an. Zuvor hatten die Gewerkschaften mit Streiks gedroht.
Die rund 120 000 Beschäftigten der westdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie bekommen mehr Geld. Gewerkschaft und Arbeitgeber einigten sich in der dritten Tarifrunde, wie beide Seiten bestätigten. Demnach steigen die Entgelte für die Beschäftigten ab Mai 2013 um drei Prozent und ab Juni 2014 um weitere zwei Prozent. Zusätzlich bekommen die Textilarbeiter Einmalzahlungen von 60 Euro jeweils für die Monate Januar bis April 2013. Der Tarif hat eine Laufzeit von 24 Monaten.
Die IG Metall hatte in den Verhandlungen fünf Prozent mehr Lohn und Gehalt gefordert. Am Dienstag hatte die Gewerkschaft mit Warnstreiks gedroht. "Das Ergebnis ist ein tragfähiger Kompromiss, der für die Beschäftigten ein deutliches Einkommensplus sichert", sagte Michael Jung, der für die Gewerkschaft die Verhandlungen führte. Die Einigung sei gleichzeitig keine Überforderung für die Betriebe.
Der Verhandlungsführer für die Arbeitgeber, Wolfgang Brinkmann, bezeichnete den Abschluss in einer Mitteilung als "gerade noch vertretbar" vor dem Hintergrund der aktuellen konjunkturellen Entwicklung. "Wir haben gestern, wie angekündigt, ein faires Angebot abgegeben, das als Grundlage für den Abschluss gedient hat", erklärte Brinkmann, der auch Vizepräsident des Gesamtverbands der deutschen Textil- und Modeindustrie ist. Der bisherige Tarifvertrag war Ende Oktober ausgelaufen.
Quelle: ntv.de, dpa