EZB überholt die Inflation Mehr Geld für Währungshüter
05.03.2010, 07:32 UhrDie Europäische Zentralbank orientiert sich in der Gehaltsentwicklung ihrer Top-Banker weder am eigenen Inflationsziel, noch an der tatsächlich zu beobachteten Teuerungsrate im Euro-Raum. Großzügige Millionenboni, wie bei den meisten privaten Geldhäusern üblich, verteilt sie allerdings nicht.

Das kleine Plus mag man ihm gönnen: Jean-Claude Trichet weiß, dass er mit einem anderen Job viel mehr verdienen könnte.
(Foto: REUTERS)
Die Gehälter der führenden EZB-Banker sind im vergangenen Jahr um rund 2,5 Prozent gestiegen. Präsident Jean-Claude Trichet verdiente in den vergangenen zwölf Monaten 360.600 Euro, teilte die Europäische Zentralbank (EZB) mit. Im Jahr zuvor hatte Trichet 351.800 Euro bekommen.
EZB-Vize Lucas Papademos - Zentralbankchef in Griechenland bis 2002 - erhielt rund 309.000 Euro. Die übrigen vier Direktoriumsmitglieder bekamen jeweils 257.600 Euro.
Der Gehaltszuwachs übersteigt die durchschnittliche Inflationsrate von 0,3 Prozent in der Euro-Zone im vergangenen Jahr. Er liegt auch oberhalb des von der EZB verfolgten Ziels, die Inflation bei knapp unter zwei Prozent zu halten.
Im Vergleich zur Vergütungspraxis in den Vorstandsetagen der privaten Banken erscheint die Höhe der ausgezahlten Gehälter beinahe schon karg bemessen, vor allem im Hinblick auf das Ausmaß der Verantwortung und die exponierten Stellung im Finanzsystem.
Quelle: ntv.de, mmo/rts