Wirtschaft

Familiärer Kaffeepausenausstatter Melitta vertraut auf Filtertüten

Die Melitta-Gruppe übersteht das Geschäftsjahr 2009 weitgehend unbeschadet: Die Wirtschaftskrise wirkt sich vor allem auf das Industriegeschäft aus. Die private Kundschaft filtert dagegen offenbar unbeirrt weiter.

Geniale Idee von Melitta Bentz: Ihre Nachkommen leiten das Unternehmen.

Geniale Idee von Melitta Bentz: Ihre Nachkommen leiten das Unternehmen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der Umsatz der Melitta-Gruppe ist nach vorläufigen Zahlen mit 1,21 Mrd. Euro nahezu unverändert geblieben. 2008 hatte die Gruppe einen Umsatz in Höhe von 1,22 Mrd. Euro verzeichnet. Angaben zu Gewinn oder Verlust macht das Familienunternehmen traditionell nicht. Die Gruppe habe das schwierige Jahr durchaus befriedigend gemeistert, hieß es am Firmensitz in Minden. Die endgültigen Zahlen sollen im Mai bekanntgegeben werden.

Die Zahl der Mitarbeiter stieg von 3188 auf etwa 3400. Grund sei besonders der Aufbau der Geschäfte in den USA und Japan sowie einer Kaffeemaschinen-Produktion in China. Die Investitionen in Sachanlagen sanken von 37 Mio. auf etwa 22 Mio. Euro. Die Wirtschaftskrise habe die Industriegeschäfte der Gruppe, wie zum Beispiel Spezialpapiere und Kaffeeautomaten für die Gastronomie, deutlich stärker negativ beeinflusst als das Konsumgütergeschäft. Hier sei allerdings die Situation durch eine Zunahme der Handelsprodukte, ein weiteres Wachstum der Discounter und einen erheblichen Preiswettbewerb im Lebensmitteleinzelhandel erschwert worden.

Immer noch Standard im Büro

Wichtige Produktgruppen wie Röstkaffee und Kaffeevollautomaten für den privaten Haushalt hätten sich "durchaus positiv" entwickelt, hieß es in der Mitteilung. Filtertüten konnten in allerdings schrumpfenden Märkten ihre Marktanteile im wesentlichen behaupten. Der Absatz von Melitta-Filterkaffee in Deutschland habe sich besser entwickelt als der Markt. In diesem Jahr setze man mit bewährten, aber auch innovativen Produkten auf Wachstum. Wesentliches Ziel bleibe, Markenprodukte zu profilieren. Zudem soll der zusätzliche Bedarf an ökologischen Produkten bedient werden. Dazu gehörten etwa zertifizierte Bio-Kaffees im Großverbraucherbereich oder Kaffees aus nachhaltigem Anbau.

Im vergangenen Jahr hatte das Bundeskartellamt gegen drei Kaffeeröster, darunter auch Melitta, eine Strafe wegen illegaler Preisabsprachen in Höhe von insgesamt 160 Millionen Euro verhängt. Tchibo und Melitta hatten Widerspruch eingelegt. Bislang gebe es keinen neuen Sachstand, sagte eine Unternehmenssprecherin in Minden.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen