Wirtschaft

Diskussion um Welt-Leitwährung Merkel hält am Dollar fest

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat den chinesischen Vorstoß zur Abschaffung des US-Dollar als Leitwährung zurückgewiesen - im Gegensatz zum französischen Präsidenten Sarkozy.

Am Tagungsort bewegen sich die Staats- und Regierungschefs in Golf-Buggies über das Gelände. Im Bild Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Am Tagungsort bewegen sich die Staats- und Regierungschefs in Golf-Buggies über das Gelände. Im Bild Bundeskanzlerin Angela Merkel.

(Foto: AP)

Chinas Vorschlag für eine neue Leitwährung sei in nächster Zeit nicht von Relevanz, sagte die CDU-Politikerin im italienischen L'Aquila zum Abschluss des Gipfels der acht wichtigsten Industrieländer (G8). Sie warnte, Währungen dürften nicht gegeneinander arbeiten, nur um einseitige Vorteile zu erreichen.

China hatte auf dem G8-Gipfel einen seiner direktesten Angriffe auf den Dollar als Leitwährung unternommen. Der chinesische Staatssekretär Dai Bingguo forderte eine Diversifizierung des internationalen Währungssystems. "Wir sollten ein besseres System für die Ausgabe und Regulierung von Reservewährungen haben", sagte Dai.

Die chinesische Zentralbank hat sich wiederholt für eine Neuordnung des Dollar-dominierten Währungssystems ausgesprochen. Doch mit Dai, der Staatspräsident Hu Jintao bei dem Gipfel vertritt, verlangt erstmals ein hochrangiger Politiker einen solchen Schritt.

Sarkozy stellt Dollar in Frage

Auch der französische Staatschef Nicolas Sarkozy griff die Rolle des US-Dollars als weltweite Leitwährung an. Dabei kann er außer auf Unterstützung aus China auch auf Russland zählen. "Man kann nicht bei einer einzigen Währung bleiben", sagte Sarkozy in L'Aquila.

Schon vor dem Gipfel hatte sich Sarkozy für eine Reform-Debatte zwischen den Industrie- und Schwellenländern in den kommenden Monaten ausgesprochen: "Wir müssen uns fragen: Sollte eine politisch multipolare Welt nicht mit einer wirtschaftlich multi-monetären Welt korrespondieren?"

Der britische Premierminister Gordon Brown erklärte, jede Debatte über alternative Leitwährungen wäre langfristig zu sehen. Derzeit sei das oberste Ziel, die Weltwirtschaft aus der Krise zu steuern, meinte Brown auf dem Gipfel im italienischen L'Aquila.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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