Marktdominanz ein Dorn im Auge Mexiko zielt auf Milliardär Slim
11.03.2013, 21:17 Uhr
Bekommt Carlos Slim Probleme auf dem heimischen mexikanischen Markt?
(Foto: picture alliance / dpa)
Mit einer neuen Aufsichtsbehörde will Mexikos Regierung gegen Marktdominanz auf dem heimischen Telekommunikationsmarkt vorgehen und ihn für Auslandsinvestoren öffnen. Experten sind sich einig, dass sie es damit vor allem auf den reichsten Menschen der Welt, Carlos Slim, und sein Unternehmen America Movil abgesehen hat. Slim will davon nichts wissen, die Anleger dagegen schon.
Die mexikanische Regierung nimmt mit Reformplänen für den heimischen Telekommunikationsmarkt das Imperium von Multimilliardär Carlos Slim ins Visier. Der reichste Mann der Welt kontrolliert über seinen Konzern America Movil rund 70 Prozent des mexikanischen Mobilfunk- und etwa 80 Prozent des Festnetzmarktes. Diese Dominanz will Präsident Enrique Pena Nieto mit einer neuen Aufsichtsbehörde brechen. Dies geht aus einem Gesetzentwurf hervor, den die mexikanische Regierung vorstellte. Demnach sollen zudem ausländische Unternehmen mehr Investitionsmöglichkeiten erhalten - auch im Fernsehmarkt des Landes. Slim verfügt laut dem US-Magazin "Forbes" über ein Vermögen von 73 Milliarden Dollar.
Ein Sprecher Slims lehnte eine Stellungnahme ab und erklärte zur Begründung, Details seien noch nicht bekannt. Einzelheiten des Vorhabens waren auch nach dessen Vorstellung bei einer Pressekonferenz zunächst nicht öffentlich. Dem Reuters vorliegenden Gesetzentwurf zufolge soll die geplante Behörde höhere Strafen gegen marktbeherrschende Konzerne verhängen und diese sogar zur Spaltung zwingen können. Durch größeren Wettbewerb kämen die Mexikaner in den Genuss niedrigerer Preise, lautet die Begründung der Regierung. Das käme auch der mexikanischen Wirtschaft zugute. Im Blick hat die Regierung auch den Rundfunkkonzern Televisa, der 60 Prozent dieses Marktes kontrolliert.
Der Kurs von Slims Unternehmen America Movil gab zu Wochenbeginn mehr als 3 Prozent nach.
Quelle: ntv.de, rts