Bridgestone fährt besser Michelin mit Gewinneinbruch
12.02.2010, 11:33 UhrDer Reifenhersteller Michelin erleidet im vergangenen Jahr einen weiteren Gewinneinbruch. Bei der Konkurrenz läuft es besser: Bridgestone kann seine Jahresprognose deutlich erhöhen.

Michelin-Chef Michel Rollier makiert nicht den starken Mann, wenn es um die weiteren Aussichten geht.
(Foto: Reuters)
Der Konzernumbau im Zuge der weltweiten Autokrise hat den Gewinn des französischen Reifenherstellers Michelin schwer belastet. 2009 sei der Überschuss um 70 Prozent auf 106 Mio. Euro gefallen, teilte der Continental-Rivale mit. Experten hatten mit einem Gewinn von 132 Mio. Euro gerechnet. Der Umsatz fiel um knapp zehn Prozent auf 14,8 Mrd. Euro. Kosten verursachte der Umbau der Produktion in den USA, eine Werksschließung in Japan und die Restrukturierung auf dem Heimatmarkt. Positiv hätten sich hingegen die niedrigeren Rohstoffkosten und die Preispolitik ausgewirkt.
Für das laufende Jahr bleibt der Konzern vorsichtig. Die Aussichten änderten sich Anfang 2010 zunächst nicht. Das Unternehmen müsse sehr auf die steigenden Rohstoffkosten achten, besonders bei Kautschuk, sagte Michelin-Chef Michel Rollier. Auch die Kosten müsse der Konzern weiter im Blick halten. In Wachstumsmärkte solle aber investiert werden. Ziel sei es, 2010 positiven Cash-Flow zu erreichen.
Bridgestone erhöht Jahresprognose
Der größte Rivale neben Conti, der japanische Reifenhersteller Bridgestone, erhöhte dagegen seine Jahresprognose um 25 Prozent über die Markterwartungen. Dank der Kostensenkungen rechnet der Konzern nun mit einem operativen Ergebnis von umgerechnet 607 Mio. Euro und einem Überschuss von 810.000 Euro. Zuvor war er von einem Verlust ausgegangen. Es ist bereits das vierte Mal, dass Bridgestone seinen Ausblick für 2009 geändert hat. Die Japaner verkünden ihre Zahlen am 19. Februar. Der Autozulieferer Continental wird seine Jahresbilanz am 23. Februar vorlegen.
Im vergangenen Jahr litten die Autohersteller und die Zulieferindustrie unter einem starken Nachfrageeinbruch. Daraus resultierten Überkapazitäten. Staatliche Kaufprogramme stützten allerdings den Markt.
Quelle: ntv.de, rts