Wirtschaft

Starke Rösser Xbox und Office Microsoft reitet hinterher

Der US-Softwarekonzern Microsoft kämpft mit der Wende vom herkömmlichen Schreibtisch-PC hin zu modernen Mobil-Geräten. Die Spielekonsole XBox und die Programmserie Office erweisen sich immer mehr als verlässliche Zugpferde in turbulenten Zeiten.

Wohin steuert der Markt? Steve Ballmer steuert um.

Wohin steuert der Markt? Steve Ballmer steuert um.

(Foto: AP)

Der Softwarekonzern Microsoft hat die Rückgänge im Verkauf von neuen Computern gut weggesteckt. Die anziehende Nachfrage nach der Bürosoftware "Office 2010", der Spielekonsole "Xbox 360" und der dazugehörigen Bewegungssteuerung "Kinect" glichen die geringere Nachfrage nach dem Betriebssystems "Windows 7" im dritten Geschäftsquartal mehr als aus. Bei Microsoft endet das Geschäftsjahr jeweils im Juni.

In den Monaten Januar bis März stieg der Umsatz um 13 Prozent auf 16,4 Mrd. Dollar (11,1 Mrd. Euro). Der Gewinn verbesserte sich sogar um 31 Prozent auf 5,2 Mrd. Dollar. "Wir haben starke Zahlen vorgelegt in einem gemischten Umfeld für PC", sagte Finanzchef Peter Klein am Firmensitz in Redmond im US-Bundesstaat Washington.

Windows wird üblicherweise zusammen mit einem neuen PC ausgeliefert. Sinkende Verkaufszahlen der PC-Hersteller wirken sich daher direkt auf den Software-Anbieter aus. Seit dem Siegeszug von Tablet-Computern und Smartphones halten sich viele Privatkunden aber zurück, insbesondere bei Notebooks.

Microsoft drängt deshalb mit Macht auch in die neuen mobilen Geräte und hat sich dazu mit dem weltgrößten Handyhersteller Nokia verbündet. Dessen Smartphones werden bald vom mobilen Betriebssystem "Windows Phone 7" angetrieben. Starke Konkurrenten sind Google mit dem Betriebssystem "Android" und Apple mit der hauseigenen iPhone-Software.

Anders als die Privatkunden setzen die Firmen für ihre Büros aber weiter auf den klassischen PC mit Windows. Die Unternehmen - auch die kleinen und mittelständischen - erneuerten anhaltend ihre IT, stellte Finanzchef Klein fest. Dieser Trend werde auch im kommenden Geschäftsjahr anhalten, prognostizierte er. Der neue Bilanzzeitraum beginnt im Juli.

Office besser als Windows

Im dritten Geschäftsquartal gingen die Umsätze mit Windows um 4 Prozent auf 4,4 Mrd. Dollar zurück. Dagegen legte die Business-Sparte, zu der auch das Office-Paket gehört, um 21 Prozent auf 5,3 Mrd. Dollar zu. Mittlerweile wirft der Zweig auch mehr Gewinn als Windows ab. Die Unterhaltungssparte verbesserte ihren Umsatz sogar um satte 60 Prozent auf 1,9 Mrd. Dollar; allerdings sind die Geräte nicht annähernd so profitabel wie Software.

Problemfeld bleibt weiter das Onlinegeschäft mit der Suchmaschine "Bing". Hier weitete sich der Verlust leicht auf 726 Mio. Dollar aus. "Bei unserer Kooperation mit Yahoo liegt noch einige Arbeit vor uns", räumte Finanzchef Klein ein. Zusammen versuchen die beiden Unternehmen, die Vormachtstellung von Google bei der Internetsuche zu brechen. Am Aktienmarkt wurde der Geschäftsbericht verhalten aufgenommen: An der Wall Street lag die Aktie von Microsoft nachbörslich 1 Prozent im Minus.

Quelle: ntv.de, dpa

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