Frauen fühlen sich benachteiligt Millionenklage gegen Bayer
22.03.2011, 07:26 UhrDie Welle teurer Diskriminierungsklagen in den USA trifft nun auch den deutschen Pharmakonzern Bayer. Sechs Frauen bezichtigen die US-Tochtergesellschaft, Männer bei der Bezahlung und Beförderung zu bevorzugen und überdies Schwangere und Mütter unter Druck zu setzen.
Sechs ehemalige und derzeitige Mitarbeiterinnen von Bayer HealthCare Pharmaceuticals in den USA klagen wegen angeblicher Diskriminierung gegen den Konzern und verlangen 100 Mio. Dollar an Lohnnachzahlungen und Schadenersatz von der Bayer-Tochter.
"Bayer benachteiligt seine weiblichen Angestellten systematisch - besonders die mit familiären Verpflichtungen", sagte Anwältin Katherine Kimpel. Sie will das Unternehmen nun mit einer der gefürchteten Sammelklagen unter Druck setzen. Dabei treten die Kläger stellvertretend für eine größere Gruppe auf, was die Schadenssumme in die Höhe treibt. Die Frauen werfen dem Pharma- und Chemieunternehmen unter anderem vor, sie bei der Bezahlung und Beförderung benachteiligt zu haben
Der Konzern weist die Vorwürfe zurück und kündigte an, er werde sich zur Wehr zu setzen. Der Gegner ist allerdings erfahren. Die Anwaltskanzlei Sanford Wittels & Heisler, die die Frauen vertritt, hatte dem Schweizer Pharmakonzern Novartis in einem ähnlichen Fall im Juli einen Vergleich über 175 Mio. Dollar abgetrotzt.
Der weltgrößte Einzelhändler Wal-Mart versucht derzeit vor dem Obersten Gericht, eine Sammelklage wegen angeblicher Diskriminierung abzuwenden. Am 29. März beginnen die Anhörungen in dem Verfahren, in dem es um die Frage geht, ob die Mitarbeiterinnen aus unterschiedlichen Geschäften gemeinsam klagen dürfen oder ihre Interessen getrennt verfolgen müssen. Bei Wal-Mart fühlen sich rund 1,5 Million aktuelle und ehemalige Mitarbeiterinnen benachteiligt. Dem Konzern droht eine milliardenschwere Strafe.
Quelle: ntv.de, rts/dpa