Korruptionsermittlungen beendet Millionenstrafe für MAN
10.12.2009, 13:09 UhrDer Nutzfahrzeughersteller MAN muss wegen Bestechung ein Bußgeld von rund 150 Millionen Euro zahlen. In der Schmiergeldaffäre hat das Landgericht München eine Zahlung von jeweils 75,3 Millionen Euro für die Nutzfahrzeug-Sparte und die Maschinensparte festgesetzt.
Der Nutzfahrzeughersteller MAN muss wegen Bestechung ein Bußgeld von rund 150 Millionen Euro zahlen. In der Schmiergeldaffäre hat das Landgericht München eine Zahlung von jeweils 75,3 Millionen Euro für die Nutzfahrzeug-Sparte und die Maschinensparte festgesetzt.
In beiden Fällen verzichtete MAN auf Rechtsmittel. Damit seien die Ermittlungen wegen des Verdachts auf Korruption im Zeitraum von 2002 bis 2009 beendet, erklärte MAN. Unberührt davon blieben aber Ermittlungsverfahren gegen Einzelpersonen. Medienberichten zufolge müssen mehrere Beschuldigte wegen der Schmiergeldzahlungen mit Anklagen rechnen.
MAN hatte Kunden in Europa, Afrika und Asien bestochen, um Großaufträge vor allem für Busse zu erhalten. Die fragwürdigen Zahlungen belaufen sich auf 50 bis 100 Millionen Euro. Im Inland soll rund eine Million Euro für Schmiergeldzahlungen ausgegeben worden sein, um Busse und Lkw zu verkaufen.
Nach der Affäre hatte MAN-Vorstandschef Hakan Samuelsson Ende November seinen Rücktritt erklärt, es folgten Finanzchef Karlheinz Hornung und Nutzfahrzeugchef Anton Weinmann. Sie begründeten ihren Rücktritt mit dem "Wohl des Unternehmens" und damit, dass sie einer personellen Neuordnung nicht im Wege stehen wollten.
Volkswagen, das knapp 30 Prozent an MAN besitzt, und der Münchner Lastwagenbauer versuchen offenbar seit geraumer Zeit, zusammen mit dem schwedischen Konkurrenten Scania, an dem VW wiederum mit über 70 Prozent beteiligt ist, einen neuen Lastwagenriesen zu schaffen.
Quelle: ntv.de, wne/AFP