Wirtschaft

Börse reagiert verunsichert Morphosys-Finanzchef geht

Erfolgsabhängige Prämien von den Partnern.

Erfolgsabhängige Prämien von den Partnern.

(Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)

Die Biotechfirma Morphosys trennt sich nach 13 Jahren von ihrem Finanzchef. Dave Lemus werde das Unternehmen im März verlassen um sich anderen Aufgaben zu widmen, teilte das TecDax-Unternehmen aus Martinsried bei München bei der Vorlage der Bilanz für 2010 mit.

An der Börse brach die Morphosys-Aktie daraufhin zeitweise um rund sieben Prozent ein. "Wenn der Finanzchef geht, sorgt das immer erst einmal für Unsicherheit", sagte ein Händler.

Eine Firmensprecherin sagte, der Abgang von Lemus stehe schon länger fest und habe nichts mit der jüngsten Bilanzierungspanne zu tun, wegen der Morphosys im vergangenen Jahr seine Jahresziele verfehlte. Lemus war seit 1998 Finanzvorstand und auch maßgeblich am Börsengang 1999 beteiligt. Sein Nachfolger soll Jens Holstein werden, der bisher die Fresenius-Tochter Kabi in Deutschland führte.

Morphosys finanziert eigene Forschungsprojekte durch Kooperationen mit großen Pharmakonzernen wie Novartis und Pfizer und zählt so neben Qiagen zu den wenigen profitablen Biotechfirmen in Deutschland. 2011 rechnet die Firma damit, in drei bis fünf Projekten mit der Erprobung von Medikamenten am Menschen zu beginnen.

Von seinen Partnern bekommt Morphosys in diesem Fall erfolgsabhängige Prämien. Zudem erhält die Firma Millionen von Novartis für die Installation einer Antikörperplattform. Insgesamt sollen sich die erfolgsabhängigen Zahlungen 2011 auf rund 35 Millionen Euro summieren.

Mehr als 100 Millionen Euro Umsatz angepeilt

In der Folge sollen die Erlöse im laufenden Jahr auf 105 bis 110 (2010: 87) Millionen klettern, der operative Gewinn auf zehn bis 13 (9,8) Millionen Euro. Angesichts der Aussichten will Morphosys die Investitionen in die firmeneigene Medikamentenentwicklung deutlich auf 40 bis 45 Millionen steigern, kündigte Firmenchef Simon Moroney an.

Besonders die Entwicklung des am weitesten fortgeschrittenen Forschungsprojekts will das Unternehmen vorantreiben. Ergebnisse der laufenden Phase-II-Studie mit dem Antikörper MOR 103 zur Behandlung von rheumatoider Arthritis sollen bis zum ersten Halbjahr 2012 vorliegen. Zudem will die Firma prüfen, ob das Mittel auch zur Behandlung von Multiple Sklerose eingesetzt werden kann. Dazu soll im zweiten Halbjahr eine Phase-I-Studie beginnen.

Quelle: ntv.de, rts

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