Wirtschaft

Kein Importverbot für iPhone Motorola verliert Patentschlacht gegen Apple

Motorola hat im Patentkampf mit Apple eine Niederlage erlitten.

Motorola hat im Patentkampf mit Apple eine Niederlage erlitten.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die US-Behörden schmettern nach jahrelangem Hickhack eine Patentklage von Motorola ab: Der Handypioniers wollte Apple den Import seines iPhones untersagen. Ein anderer Saurier des Handygeschäfts kann dagegen einen Erfolg gegen HTC verbuchen.

Der Handy-Pionier Motorola ist nach einem jahrelangen Patentverfahren mit einem Versuch gescheitert, die Einfuhr von Apples iPhones in die USA zu verbieten. Die US-Handelskommission ITC erklärte auch das letzte in dem Fall verbliebene Patent für ungültig. Bei dem Motorola-Patent geht es um eine wichtige Funktion heutiger Smartphones: Einen Sensor, der verhindert, dass ein Touchscreen reagiert, wenn man ihn beim Telefonieren ans Gesicht hält.

Motorola Mobility
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Der inzwischen von Google übernommene Handy-Hersteller Motorola hatte die Klage bei der ITC im Herbst 2010 eingereicht. Von ursprünglich fünf Patenten war zuletzt noch eins übriggeblieben. Motorola kann gegen die am Montag verkündete Entscheidung in Berufung gehen.

Erfolg von Nokia gegen HTC

Die ITC (International Trade Commission) kann bei Patentverletzungen die Einfuhr von Geräten in die USA verbieten. In einer Branche, in der der Großteil der Technik in Asien produziert wird, erscheint dies als ein mächtiges Druckmittel. Allerdings dauern die Verfahren lange und bisher gelang es keiner der Seiten im Patentkonflikt der Mobilfunk-Industrie, bei der ITC einen großen Sieg zu erringen.

Nokia verstärkt unterdessen den Druck im jahrelangen Ideenklau-Streit mit dem Konkurrenten HTC mit einem weiteren juristischen Erfolg. Ein Gericht in den Niederlanden erließ eine Einstweilige Verfügung gegen den Hersteller aus Taiwan. Nokia habe im Smartphone HTC One ein Mikrofon entdeckt, das exklusiv für Geräte der Finnen entwickelt worden sei.

Nokia führte bei bisherigen Klagen in Deutschland, Großbritannien und den USA mehr als 40 Patente ins Feld. Zuletzt errang der einstige Handy-Weltmarktführer im März ein Urteil in Deutschland. Das Landgericht Mannheim sah das Patent für eine Technologie zur Reduzierung des Stromverbrauchs als verletzt an. HTC erklärte danach allerdings, in neueren Smartphones auf die Technik verzichtet zu haben. Am Dienstag wies das Landgericht eine weitere Klage von Nokia gegen HTC ab, weil sie das betroffene technische Patent nicht verletzt sah, wie der deutsche Patentexperte Florian Müller nach der Verhandlung berichtete.

Quelle: ntv.de, dpa

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