Japan-Katastrophe belastet Munich Re kappt Gewinnziel
22.03.2011, 20:20 UhrMunich Re wird in diesem Jahr weniger Gewinn machen als ursprünglich geplant. Grund für das Umsteuern des Rückversicherers ist das verheerende Erdbeben in Japan. Auch die Naturkatastrophen in Australien und Neuseeland zehren.
Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re kassiert wegen der Katastrophen in Japan sein Gewinnziel für dieses Jahr. Nach der vorläufigen Schadenschätzung für das verheerende Erdbeben und den nachfolgenden Tsunami könne das Ziel von rund 2,4 Milliarden Euro nicht aufrecht erhalten werden, teilte das Dax-Unternehmen in München mit. Munich Re bezifferte die Schäden zunächst auf 1,5 Milliarden Euro vor Steuern.
Hinter dem Gewinnziel hatte bereits zu Beginn des Jahres ein großes Fragezeichen gestanden. Die schweren Überschwemmungen und Erdbeben in Australien und Neuseeland hatten 1,1 Milliarden Euro aufgezehrt. Das waren gut zwei Drittel der Summe, die Munich Re im gesamten Jahr 2010 für Naturkatastrophen aufwenden musste.
Bei der Bilanzpressekonferenz Anfang März hatte Munich-Re-Chef Nikolaus von Bomhard das Ziel noch nicht aufgeben wollen. Im weiteren Jahresverlauf müssten die Großschäden jedoch unter den Erwartungen bleiben, räumte er jedoch ein.
Klarer Überblick erst in Wochen
Diese Hoffnung wurde am 11. März zunichte gemacht. Wegen des Ausmaßes der Zerstörungen, möglicher weiter Nachbeben und schwieriger Aufräumarbeiten werde es allerdings noch viele Wochen dauern, bis alle Schäden erfasst seien und die Schadensmeldungen der japanischen Erstversicherer vorlägen, teilte Munich Re mit. Weitere Unsicherheiten ergäben sich in Folge der Auswirkungen von Betriebsunterbrechungen bei japanischen Industrieproduzenten.
Der zweitgrößte Rückversicherer Swiss Re rechnet bisher mit einer eigenen Schadensbelastung aus der Naturkatastrophe in Japan in Höhe von 1,2 Milliarden Dollar (rund 846 Millionen Euro).
Quelle: ntv.de, dpa