Wirtschaft

Schmiergeld für frische Banknoten? Nationalbanker in Österreich suspendiert

Österreichs Nationalbank wird von einer Korruptionsaffäre belastet

Österreichs Nationalbank wird von einer Korruptionsaffäre belastet

(Foto: picture alliance / dpa)

Mit Millionen sollen sich österreichische Banker Aufträge für die Druckerei der Nationalbank geangelt haben. Das Bestechungsgeld ist laut Ermittlern nach Syrien und Aserbaidschan geflossen. Einer der Verdächtigen ist der Vizegouverneur der Nationalbank. Ihn hat das Institut nun beurlaubt.

Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) suspendiert ihren Vizegouverneur Wolfgang Duchatczek. Grund ist eine Korruptionsaffäre bei der zum Institut gehörende Banknoten-Druckerei. Wegen der Anklage der Wiener Staatsanwaltschaft gegen Duchatczek habe die Zentralbank beschlossen, ihn mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben zu entbinden, teilte die OeNB mit. "Der Generalrat wird nach einer weiteren Prüfung des Sachverhalts in seiner nächsten Sitzung am 27. Juni entscheiden, welche weiteren Schritte gefasst werden". Die von Duchatczek geführten Bereiche übernimmt vorerst Bankchef Ewald Nowotny.

Dem Banker und acht weiteren Personen werden unter anderem Beitrag zur Untreue, Bestechung und Geldwäscherei vorgeworfen. Ihnen drohen jeweils bis zu zehn Jahre Haft. 

Die Banknoten-Druckerei OeBS und ihre Schwesterfirma - die Münze Österreich - hatten zwischen 2005 und 2011 Aufträge aus Aserbaidschan und Syrien an Land gezogen. Im Gegenzug überwiesen die Österreicher laut Staatsanwaltschaft insgesamt 14 Mio. Euro an Schmiergeldern über Offshore-Gesellschaften an die Auftraggeber. Das Geld soll an Amtsträger der Nationalbanken von Aserbaidschan und Syrien geflossen sein.

Duchatczeks Anwalt hatte vergangene Woche gesagt, dass die Vorwürfe jeder Grundlage entbehrten. Die Anklageschrift enthalte "keinen einzigen Beweis", der seinen Mandant belaste.

Quelle: ntv.de, jwu/rtr

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